Während Trainer Tayfun Korkut heute seinen persönlichen Einstand in der Champions League feierte, stand für Bayer 04 Leverkusen mit dem Achtelfinalrückspiel gegen Atlético Madrid vermeintlich der vorübergehende Abschied aus dem europäischen Königswettbewerb an. Jedenfalls wurden dem Werksklub im Vorfeld kaum mehr Chancen aufs Weiterkommen eingeräumt, galt es doch im Estadio Vicente Calderon, dem Wohnzimmer der Rojiblancos, eine 2:4-Pleite aus dem Hinspiel wettzumachen.
Korkut setzte dabei weitgehend auf die Mannschaft, die vergangenen Freitag einen Punkt gegen Werder Bremen (1:1) holte, nahm lediglich angesichts der Ausfälle von Toprak (Kapselbandriss im Sprunggelenk) und Henrichs (Gelbsperre) zwangsläufig zwei Änderungen vor:
Neben Jedvaj, der erwartungsgemäß im Abwehrzentrum auflief, stand Hilbert erstmals seit der 2. Runde des DFB-Pokals wieder auf dem Feld. Dass der Rechtsverteidiger zu seinem zweiten Pflichtspielauftritt der Saison kommen würde, hatte sich auch vor dem Hintergrund der dünnen Personaldecke in der Defensive zuletzt angedeutet. Torhüter Leno spielte wegen der am Wochenende erlittenen Gesichtsverletzung (Bruch des Nasenkorpels) im Übrigen mit Maske.
Die Aufstellung der Werkself
Trotz des schier aussichtslosen Unterfangens, in Madrid mindestens drei Tore zu erzielen, ließ sich an diesem Mittwochabend konstatieren, dass die Werkself zumindest den Charaktertest erfolgreich ablegte. Einstellung und taktische Disziplin stimmten, Schwung im Spiel nach vorne war ebenfalls vorhanden. Die erste gute Gelegenheit der Partie gehörte in der Konsequenz dem Bundesligisten. Der am Strafraum angespielte Kevin Volland bewegte sich mit einer guten Drehung um die eigene Achse in die Box und setzte den Ball mit links knapp am langen Pfosten vorbei (4. Minute).
Auf der Gegenseite wurde es nach rund einer Viertelstunde brenzlig, als sich Atlético erstmals bis vors Tor kombinierte. Correas Schuss aus elf Metern blockte Hilbert ab. Im direkten Gegenzug fand sich Brandt mit einem Mal in aussichtsreicher Position in Nähe des gegnerischen Kastens wieder, traute sich anscheinend aber nicht, mit links abzuschließen. Damit war die Chance dahin. Eine weitere gute Gelegenheit ergab sich noch für Hernandez (21.).
Doch auch das Kombinationsspiel der Hausherren sollte noch einmal fruchten: Erneut tauchte Correa (38.) gefährlich im Strafraum auf. Torhüter Leno vereitelte die bis dahin beste Torgelegenheit. Zwei Minuten später verhinderte der Schlussmann abermals Schlimmeres, als er Kokes Distanzschuss (40.) mit den Fingerspitzen am Tor vorbeilenkte, und sicherte damit das 0:0.
Nach dem Seitenwechsel schien sich das Spiel offener zu gestalten. Erst machte sich Bayer auf zu einem gut herausgespielten, aber nicht präzise zu Ende gebrachten Angriff (53.), ehe Madrid zweimal für Gefahr sorgte. Doch Correa (55.), der sowohl Dragovic als auch Jedvaj austanzte, als auch Griezmann (57.) per Heber verfehlten.
Zehn Minuten später ließ sich Leverkusen die Einladung schlechthin entgehen, um in Führung zu gehen. Nach einem Fehler von Gimenez war Brandt allein auf weiter Flur, für ihn war bei Torhüter Oblak aber ebenso Endstation wie für Volland mit dessen Nachschuss. Ein erneuter Versuch des ehemaligen Hoffenheimers wurde abgeblockt und landete bei Hernandez, der die Großchance seinerseits nicht verwerten konnte.
Die Korkut-Elf verpasste es auch in den Folgeminuten einfach sich zu belohnen und damit möglicherweise doch noch Spannung in das Spiel zu bringen oder wenigstens mit einem Sieg einen Achtungserfolg zu landen. Es blieb beim torlosen Remis. Für Bayer Leverkusen war es das dementsprechend mit der diesjährigen Champions League."Das war ein Schritt in die richtige Richtung. Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht." @Bernd_Leno #AtletiB04 0:0 pic.twitter.com/4qkpGf6sMU
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Auf der einen Seite gut verkauft, auf der anderen Seite kann ich mir sehr gut vorstellen, dass man sich für das Hinspiel noch ziemlich in den Allerwertesten beißt. Vor allem Dragovic. Gut, man weiß nicht, ob Atlético gestern wirklich 100% ging, aber sie wären schlagbar gewesen.
Ich war positiv von Hilbert überrascht. Immernoch der alte Hitzkopf, der schnell mal nen 11er verursacht aber hab nicht gedacht, dass er so gegen Atletico klarkommt
Und manche hier so: "Leno ist nicht gut genug für Leipzig!"
Ehm...what??
"Konstanz" heißt das Zauberwort.
Einzelkritik Bernd Leno:
Leider gelang es ihm nicht ein Tor vorzubereiten oder selbst zu erzielen. Die Bälle die auf sein Gehäuse kamen musste er halten.
Spoxal-Note 4
:D
:D, gut möglich. Und im Gegenzug bekamen Lewandowski und Aubameyang ne 1,5 zu Hause auf der Couch.
Erhobenen (rasierten) Hauptes aus der Champions League...
Gute defensive Vorstellung, vorne nur Glück gefehlt.
Oblak und Leno sehr stark!!
das Quartett des Versagens mit Brandt, 2 x Volland + Erbse sah eher nach Unvermögen aus, nicht nach fehlendem Glück...
Naja, die Chancenverwertung ist so ne Sache ... aber sonst nochmal ganz gut verkauft.