Bayer 04 Leverkusen | Champions League

Bayer unterliegt Atlético mit 2:4

21.02.2017 - 22:34 Uhr Gemeldet von: Kristian Dordevic | Autor: Kristian Dordevic

In der BayArena zu Leverkusen kam es am Dienstagabend zur Wiederauflage des Champions-League-Achtelfinales der Saison 2014/15: Der Werksklub bekam es damals mit Atlético Madrid zu tun und scheiterte (nach einem 1:0-Heimerfolg im Hinspiel) letztendlich erst in einem aus deutscher Sicht trostlosen Elfmeterschießen im Estadio Vicente Calderón an den Spaniern. In diesem Jahr bekommt Bayer die Möglichkeit zur Revanche.


Für das heutige Hinspiel musste Trainer Roger Schmidt wie befürchtet auf Kapitän Lars Bender verzichten, der als Stabilisierer im defensiven Mittelfeld in den vergangenen beiden Bundesligapartien seinen Stellenwert für das Team untermauern konnte. Wie in Augsburg (3:1), als er in der 44. Minute ausgewechselt werden musste, wurde er von Aránguiz ersetzt.

Eine zweite Änderung gegenüber dem Freitagsspiel betraf die Innenverteidigung: Anstelle von Jedvaj lief Toprak von Beginn an auf. Seine Startelfpremiere in der Königsklasse feierte im Übrigen das 17-jährige Talent Kai Havertz.

Die Aufstellung der Werkself

Bayer 04 Leverkusen
3,62 Note
Atlético Madrid
3,00 Note

Nach zehn Minuten, die auf beiden Seiten noch etwas unstrukturierter wirkten, nahm das Spiel an Fahrt auf. Den ersten Wachmacher in Form einer Doppelchance hatten die Gäste parat. Am Ende eines gut vorgetragenen Angriffs über links kam Griezmann zum Abschluss und scheiterte an Bayer-Keeper Leno (12. Minute), weniger Momente später klärte Wendell eine Hereingabe an den eigenen Querbalken.

Im Gegenzug war Leverkusen an der Reihe, versuchte es in Person von Brandt und danach Kampl zweimal aus gefährlicher Position im Sechzehner. Sodann sah Henrichs die dritte Gelbe Karte im Wettbewerb – er fehlt somit im Rückspiel.

Ab da nahm das Unheil aus Sicht des Bundesligisten seinen Lauf, blitzsauberes Umschaltspiel der Rojiblancos führte zum ersten Gegentreffer: Ein hoher Ball von Leno wurde im Mittelfeld abgefangen und landete letztlich bei Saul Niguez, der rechts am Strafraum klasse ins lange Eck schlenzte (17.).

Das 0:2 wurde durch einen Fehler Dragovics an der Mittellinie eingeleitet. Ein Abwehrversuch des Österreichers ging nach hinten los, sodass sich Gameiro aufmachen konnte in Richtung Leverkusener Gehäuse. Verfolgt von Toprak und Dragovic setzte er den aus den Augen gelassenen Antoine Griezmann in Szene, bei dessen Schuss Leno keine Chance hatte (25.) Koke hätte die Gastgeber beinahe mit einem Eigentor zurück ins Spiel gebracht, dafür verpasste Griezmann (34.) später, ähnlich freistehend wie bei seinem Treffer, die Vorentscheidung.

Die Schmidt-Elf startete Ideal in die zweite Hälfte. Dabei leitete Torschütze Karim Bellarabi seinen Treffer zum 1:2 (48.) mit ein, wurde anschließend von Henrichs mit einer flachen Hereingabe von rechts im Strafraum bedient und ließ den Ball mit der Innenseite des Fußes ins lange Eck abtropfen.

Atlético blieb gefährlich, reagierte mit einem Griezmann-Schuss ans Lattenkreuz (50.). Keine zehn Minuten später sollte sich endgültig zeigen, dass Dragovic einen verkorksten Abend erwischte. Im Zweikampf mit Gameiro sah der Verteidiger kein Land und wusste sich nur mit einem Halten zu helfen, das außerhalb des Strafraums begann, sich aber bis hinein in die Box zog. Schiedsrichter William Collum zeigte zum Leidwesen der Werkself auf den Punkt, Gameiro (59.) nahm dankend an.

Die Madrilenen machten es in einer eher ruhigeren Phase durch eine Billardtor-Koproduktion von Torhüter Moya und Verteidiger Savic (68.) plötzlich wieder spannend, es stand nur noch 2:3. Bayer bäumte sich noch einmal auf. Einem Tor nahe war vor allem Hernandez, dessen Versuch in der 81. Minute erst kurz vor der Linie geklärt werden konnte.

Fünf Minuten vor Schluss sorgte das spanische Team wieder für etwas Entlastung und nahm Leverkusen in diesem Zuge mit Tor Nummer vier den Wind aus den Segeln: Der eingewechselte Fernando Torres traf per Kopf zum 2:4-Endstand (86.).


  • KOMMENTARE
  • 21.02.17

    18mio für Dragovic, kann man mal machen.

  • 22.02.17

    Im Grunde täglich grüßt das Murmeltier. Allerdings sah es in den letzten 15 Minuten danach aus, dass Bayer noch auf 3:3 stellen könnte. Aber dann sind sie wieder ins offene Messer gerannt.

  • 22.02.17

    Über die Leistung von Dragovic braucht man nichts mehr sagen, aber ich finde es erschreckend, daß man nicht erkennt, wie ein weiteres großes Problem heißt, nämlich Wendell! Er macht extrem viele Fehler! In der Buli gegen schwächere Gegner geht es noch auf, auf internationalem Niveau reicht es einfach nicht. Und wenn man mal eine Schritt vorwärts machen möchte, dann muss ihn austauschen.

  • 22.02.17

    Die ersten 10-15 Minuten dachte ich echt, dass da was gehen könnte, aber gegen so ne Mannschaft brauchst du nen absoluten Sahnetag. Wenn ein IV nen schlechten Tag erwischt, kannst du die Segel streichen.

    Weiß nicht, was immer alle mit diesem Dragovic haben... Der Junge hat manchmal so übelst krasse Patzer drin. Patzer können sicher jedem passieren, aber was er beim zweiten Tor macht, sieht man im Profifußball echt selten. Unbedrängt über den Ball schlagen (kommt zwar recht selten ab der Landesliga aufwärts vor, aber ok, kann noch passieren) aber anschließend hat er ja völlig die Orientierung verloren anstatt auf seine Position zu schieben. Ist jetzt schon mehrfach in der Saison aufgefallen mit solch ganz groben Dingern... Dachte echt, er war in der Vorbereitung so viel besser als Tah.

  • 22.02.17

    Eventuell wäre es angebracht gewesen, es einmal aus einer kompakten Fünferkette heraus zu spielen. (Beispielsweise mit Jedvaj)
    Trotz dieser stabilen Zentrumsdominanz hinten kann man z.B. mit zwei eingerückten Flügelstürmern (Bellarabi und Brandt) im vorderen Halbfeld gutes Pressing spielen (Vorbild Hoffenheim/Ingolstadt).
    Diese Angreifer können relativ tief stehen und mit den beiden zentralen Sechsern/Achtern (Kampl und Aranguiz) den Sechserraum des Gegners abdecken.
    Wenn man Atlético so das Spiel überlässt, springt ja vielleicht ein positives Ergebnis heraus.

  • 21.02.17

    Die Buli ist einfach nicht konkurrenzfähig, für's internationale Geschäft, traurig! einzig die bayern halten die ehre!

  • 21.02.17

    Anstatt mal den Favoriten Favorit sein zu lassen, läuft man wieder ins offene Messer. Es nervt nur noch Leverkusen in der Champions League anzugucken. Was spricht den dagegen in einem K.O. Duell mal aus einer etwas stabileren Defensive zu kontern, wenn man Spieler wie Brandt und Bellarabi auf den Außen hat!? Leverkusen ist immer schon ausgeschieden bevor das erste Spiel überhaupt richtig angefangen hat. Jedes Jahr das Gleiche und Schmidt überdenkt nicht ein einziges mal sein Konzept. Verstehe nicht wie man jedes mal so naiv die Spiele angehen kann. Es ist ja absolut kein Geheimnis wo die Stärken und Schwächen von Atletico liegen und trotzdem stellt man sich null darauf ein. Das ist doch Wahnsinn. Bender hätte Leverkusen heute sicherlich gut getan, aber auch ohne ihn hatte Leverkusen eine bockstarke Mannschaft auf dem Platz. Simeone kann sich es in der Spielvorbereitung gegen Leverkusen einfach machen: "Jungs, Leverkusen ist ein starker Gegner, aber sie werden wieder blind und planlos anrennen. Verteidigt gut und nutzt vorne eure Gelegenheiten. Die Mannschaft hat die Geduld von einem drejährigen und legt sich bis zu 20min sicherlich selbst schon zwei Eier ins eigene Nest. Das reicht um zu Hause gemütlich in die nächste Runde einzuziehen."

  • 21.02.17

    So bitter das Ausscheiden in der CL auch ist, unterm Strich wird Leverkusen davon in der Bundesliga profitieren.

  • 21.02.17

    Der 11er war ja wohl ein schlechter Scherz

  • 21.02.17

    ein von ausnahmslos allen Abwehrreihen geprägter Abend... sowohl in Manchester als auch Leverkusen. In der Konferenz gab es weniger Hänger als bei Meli Deluxe!