Borussia Dortmund | 1. Bundesliga

In­ves­ti­tionsstopp beim BVB?

05.03.2015 - 09:29 Uhr Gemeldet von: Kristian Dordevic | Autor: Kristian Dordevic

Am 20. Februar veröffentlichte Borussia Dortmund seine erfreuliche Halbjahresbilanz, die ein Umsatzplus von 10,1 Prozent (auf jetzt 150,3 Millionen Euro) und einen Gewinn in Höhe von 3,7 Millionen Euro auswies. Doch dem finanziellen Positivtrend steht ein sportlich verhageltes Halbjahr gegenüber, wodurch der Verein um die Teilnahme am internationalen Wettbewerb bangen muss. Nach "kicker"-Informationen legt sich der BVB daher für die kommende Saison in Sachen Transfers eine Selbstbeschränkung auf. So muss künftig auch beim Vizemeister die Null stehen.

Transferbilanz des BVB

    • 2011/12 | 11,29 | 9,85
    • 2012/13 | 33,8 | 26,65
    • 2013/14 | 48,05 | 50,7
    • 2014/15 | 4,8 | 64,5

(Angegeben ist die Saison | Einnahmen | Ausgaben in Millionen Euro)



Eine Gegenüberstellung von Einnahmen und Ausgaben für die laufende Saison lässt beispielsweise ein Transfersaldo von mehr als minus 50 Millionen Euro erkennen. Bereits ein Jahr zuvor bewilligte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke Neueinkäufe für 48,5 Millionen Euro, denen allerdings durch Spielerverkäufe in etwa dieselbe Summe auf der Habenseite gegenüberstand.

Keine weiteren Kracher! Oder doch?

Diese Freigiebigkeit findet also vorerst ihr Ende. Dem Gedanken des Investitionsstopps entsprechend sollen kostspielige Transfers nur noch analog zu (ertragreichen) Abgängen vorgenommen werden. Dabei gehen die Westfalen belastet in die neue Saison, denn die Verpflichtung Kevin Kampls im Winter gilt dem Fachblatt zufolge als Vorgriff auf die Spielzeit 2015/16. Demnach startet der Klub in puncto Neuverpflichtungen mit einem Minus von zwölf Millionen Euro in die nächste Meisterschaftsrunde.

Die monetäre Mäßigung würde nur dann noch einmal auf dem Prüfstand stehen, wenn Schwarz-Gelb das internationale Geschäft erreicht, idealerweise natürlich die europäische Königsklasse. So ganz abwegig ist das nicht. Dortmund ist aktuell auf einem Höhenflug, hat sieben Punkte Rückstand auf Platz 6 – bis Platz 4 sind es acht Zähler – und könnte auch mit einem durchaus nicht unrealistischen Einzug ins Finale des DFB-Pokal die Europa-League-Teilnahme sichern. Allerdings nur als Pokalsieger, denn die UEFA führte für den internationalen Wettbewerb ab der Saison 2015/16 eine Regeländerung ein. Bisher konnte sich der im Pokalfinale Unterlegene für die Europa League qualifizieren, sollte der Pokalsieger bereits für die Champions League qualifiziert sein. Im geänderten Regelwerk erhält den Startplatz in der Europa League nun der der Nächstplatzierte in der Meisterschaft (Platz 7 in der Tabelle).

Zurück zu den Wurzeln

Ohne Champions-League-Teilnahme brechen dem Verein Bruttoeinnahmen in Höhe von gut 40 Millionen Euro weg. Doch unabhängig vom sportlichen Ausgang der Saison wird von nun an die Bedienung im eigenen Lager prinzipiell wieder verstärkt als Devise ausgegeben, ähnlich wie zu Beginn der Ära Klopp.

Aussichtsreiche Kandidaten finden sich beim BVB nach wie vor. Etwa der 19-jährige Jeremy Dudziak, der erst kürzlich die Beförderung zum Profi feiern durfte. Auch ein Trio von 16-Jährigen darf sich Hoffnungen machen, irgendwann bei den Großen mitspielen zu dürfen: Dzenis Burnic, U-Nationalspieler Felix Passlack und der gerade engagierte Christian Pulisic.

Quelle: kicker

  • KOMMENTARE
  • 05.03.15

    Aha! Gut zu wissen! Dann editieren wir das mal.

  • 05.03.15

    @Dirsch Denkfehler: Das greift ab der EUR0PA-League-Saison 2015/16, nicht ab der BUNDESLIGA-Saison 2015/16! Die Neuregelung betrifft also durchaus bereits den unterlegenen Pokalfinalisten 2015... (http://www.dfb.de/qualifikation-zum-europacup/)

  • 06.03.15

    (Dzenis Burnic ist ebenso U17-Nationalspieler wie Felix Passlack)

  • 05.03.15

    Klar wurde das wegen der 5 Jahres Wertung gemacht, aber warum sollte so eine Mannschaft wie RB Leipzig oder FC Ingolstadt 0 Chance in der Europa League haben?
    Und mal ehrlich, die Bundesligisten haben sich zum größtenteil auch nicht mit Ruhm bekleckert. wie zum Beispiel Mainz, Stuttgart, Freiburg und nochmal Mainz.
    Ich glaube diesen Europa League Mannschaften aus der zweiten Reihe sind dafür international auch zu unerfahren und die anderen nehmen das teilweise nicht ernst genug.
    Ich hoffe ja, dass WOB dieses Jahr da mal was reißen kann.

  • 05.03.15

    So etwas wird es aber nicht mehr geben, dass ein Zweitligist Bayern, Wolfsburg oder Dortmund rauswirft. Damals hat Aachen in einem geilen Spiel auf dem Tivoli gegen Bayern gewonnen. Gestern hatte Braunschweig gefühlt 2% Ballbesitz. Ich finde es gut, da diese Mannschaften dann in der Europa League (früher UEFA Cup) eh nie viel gerissen haben und es sowieso dann meistens "nur" der zweitplatzierte war, da sie das Finale meistens verloren haben. Deshalb war es dann auch nie im Sinne des "Pokalsiegers".

  • 05.03.15

    Overall für die Fünfjahreswertung ist es aber besser, wenn der Tabellensiebte statt einem Zweitligisten antritt. Über sechs Spiele in den Europa-Pokal zu kommen ist im Vergleich zur Leistung einer ganzen Saison auch nur so semi-gerechtfertigt.

  • 05.03.15

    Nochmal Off Topic zu der Pokalgeschichte. Finde ich persönlich schade. Das war doch nochmal ne schöne Zusatzmotivation und Einnahmequelle für eventuell nicht so starke Vereine. Ganz besonders für die Zweitliga Vereine war das eine tolle Sache, wenn ich damals an Aachen zurück denke, die sich auch nicht schlecht geschlagen haben.

  • 05.03.15

    Greift aber erst ab der Saison 2015/16.

  • 05.03.15

    Aber auch bei der Neuregelung würde doch der Pokalsieger, sofern er nicht bereits international qualifiziert ist, einen Startplatz ergattern. Oder nicht?!

  • 05.03.15

    nein, pokalfinale reicht nicht: http://www.kicker.de/news/fussball/dfbpokal/startseite/592541/artikel_pokalfinalist-in-zukunft-nicht-mehr-international.html