Dänisches Team boykottiert Länderspiele

Eigentlich wurde Thomas Delaney von seinem Nationaltrainer Åge Hareide für die beiden Länderspiele des dänischen Nationalteams gegen die Slowakei (5. September) und Wales (9. September) berufen. Wie inzwischen bekannt ist, bleibt der Mittelfeldakteur aber über die Länderspielpause zumindest vorerst doch in Dortmund.

Auch seine Nationalmannschaftskollegen stellen sich für die beiden Partien nicht zur Verfügung. Der dänische Fußballverband (DBU) und die Spieler haben sich nicht auf neue Verträge für die kommenden Partien einigen können. Streitpunkt sind die Regelungen über Werbeverträge. Konkret über individuelle Werbekontrakte, die in Konkurrenz zu Sponsorenvereinbarungen des Verbands stehen.

Der DBU forderte die Spieler auf, bis Sonntagabend (18:00 Uhr) zu erklären, ob sie für die zwei anstehenden Begegnungen zur Verfügung stehen. Delaney überbrachte im Namen des Teams rund eine Stunde vor Ende der Frist ein Angebot über eine vorübergehende Verlängerung des bisherigen Deals, um so eine Austragung der Länderspiele zu gewährleisten und Zeit für Verhandlungen zu gewinnen. Das wurde vom DBU abgewiesen.

"Ich bin ein bisschen schockiert", äußert sich der BVB-Neuzugang bei "TV 2" besorgt über die Entwicklung, "wir sind nah an einer echten Krisensituation." Das Angebot, zunächst mit den in den letzten vier Jahren gültigen Bedingungen weiterzumachen, sieht er als Übergangslösung, sodass die Dinge gemeinsam geregelt werden können. Schließlich seien es nicht die Spieler, die alles plötzlich von Grund auf ändern möchten. Der DBU wolle einen komplett neuen Deal.

Jetzt bemüht sich der Verband um andere Akteure für die Duelle mit der Slowakei und mit Wales, momentan kriegt er jedoch dem Anschein nach keine elf Spieler zusammen. Sollte die Austragung der Spiele nicht zustande kommen, drohen hohe Strafen der UEFA.

Delaney bekräftigt unterdessen, dass man – die erhoffte vorläufige Einigung vorausgesetzt – natürlich nach wie vor für Einsätze bereitsteht.