Valerien Ismael | Vereinslos

Ismaël auf Bewährung?

22.02.2017 - 14:23 Uhr Gemeldet von: Kristian Dordevic | Autor: Kristian Dordevic

Gefühlt vergeht zurzeit kaum an Wochenende, an dem nicht ein Trainer in der Bundesliga mit dem Rücken zur Wand steht. Waren zuletzt besonders Alexander Nouri (Werder Bremen) und Roger Schmidt (Bayer Leverkusen) im Fokus, könnte aktuell die Luft für Wolfsburg-Coach Valérien Ismaël dünner werden. Die Wölfe präsentierten sich letztes Wochenende in Dortmund (0:3) völlig neben der Spur, lieferten schon eine Woche zuvor in der ersten Halbzeit gegen Hoffenheim eine enttäuschende Vorstellung ab – mit einem Kraftakt konnte das Spiel aber noch gedreht werden.


Ismaël ahnt bereits, dass in der Autostadt ein Auf und Ab womöglich kein Dauerzustand sein kann: "Zwei schlechte Wochen in Folge kann man sich jetzt nicht mehr erlauben. Die Spiele werden weniger, jetzt kommen die Spiele, die du gewinnen musst", wird der Franzose von der "Sport Bild" zitiert. "Gegen Bremen [Freitag, 20:30 Uhr, Anm. d. Red.] haben wir ein immens wichtiges Spiel."

Es könnte für ihn selbst eine entscheidende Partie sein. Bleibt ein Sieg gegen den direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt aus, droht Eigner Volkswagen dem Sportmagazin zufolge Druck zu machen und die Reißleine zu ziehen.

Namen potenzieller Nachfolger machen schon die Runde, intern sollen Huub Stevens und auch Lorenz-Günther Köstner, der schon bei den Niedersachsen tätig war, genannt worden sein. Nach Angaben des italienischen Journalisten Gianluca di Marzio zieht der VfL auch eine Verpflichtung von Paolo Sousa in Betracht. Er sitzt derzeit beim Serie-A-Klub AC Florenz auf dem Trainerstuhl und trifft am Donnerstag in der Europa League auf Borussia Mönchengladbach. Der Portugiese wurde in Wolfsburg schon vor einiger Zeit als Kandidat für die Nachfolge von Dieter Hecking gehandelt, der jetzt die Fohlen trainiert.

Quelle: Sport Bild

  • KOMMENTARE
  • 22.02.17

    Ich finde man muss bei der Bewertung von Ismael allgemein in drei Dinge unterscheiden.
    1) Kampfgeist/Einstellung 2) Aufstellung 3) Taktik/Spielweise.

    zu 1) Er erreicht die Mannschaft, die sich auch sehr positiv über ihn äußert.
    zu 2) Die teilweise "kreativen" Aufstellungen kann man kritisieren, sind aber nicht das Problem, weshalb man die Spiele verliert.
    zu 3) Es ist bei ihm einfach kein klares Spielsystem zu erkennen, was sich auch in seinen sehr schlichten Analysen widerspiegelt. Immer nur Einsatz verlangen reicht nicht. Im Spiel wird der Ball permanent einfach nach vorne geschlagen, ohne jeden Sinn.

    Zusammengefasst heißt das, dass man ihm nur positiv anrechnen kann, dass er die Mannschaft erreicht, was allerdings nichts bringt, da er ihr keine Lösungen vermitteln kann.
    Von daher ist/war ein Trainerwechsel schon längst überfällig!

  • 22.02.17

    Entweder man ist überzeugt vom Trainer oder nicht. Bringt doch auch nichts gegen Bremen zu gewinnen, dann zu denken alles ist wieder gut und anschließend wieder 3 Spiele in Folge zu verlieren.
    Mit 8 Defensiven Feldspielern in der S11 wird es auch schwer den geforderten offensiven/mutigen Fußball zu spielen den Herr Ismäel immer fordert.
    Einfach ein 4-2-3-1 spielen, statt dieser dämlichen 3er/5er Kette

  • 22.02.17

    das große Problem ist vor allem aktuell die Art und Weise, wie die Wölfe auftreten. Gar kein Kampfgeist, gegen Dortmund kann man verlieren, ja...aber nicht so. Die sind wie Leichen über den Platz geschlürft. Ich kann mich kaum an Spiele unter Hecking erinnern, wo das so war.
    Unter Hecking haben zwar die Ergebnisse nicht gestimmt, aber die Leistung war zumeist eine bessere. (wenn ich mal das Spiel gegen Dortmund mit dem aus der Hinrunde vergleichen darf)

  • 22.02.17

    Konzepttrainer? eher konzeptlos. guck dir doch ismaels statistiken an, dann wirste sehen, dass er sich das ei selber ins nest gelegt hat. btw hat allofs seinen vertrag sogar frühzeitig verlängert, wenn das kein bekenntnis ist. Ismael war schon beim fcn eine katastrophe, und beweist auch beim VFL seine Untauglichkeit.

    • 22.02.17

      Ein strategisches Konzept, welches ein ganzer Verein mit so einem Mann aus den eigenen Reihen verfolgt, ist auch sehr gut anhand von Statistiken abzuleiten.

      Spieler (Knoche, Wollscheid, Gustavo...), die Meilen von ihrem Leistungsniveau weg waren, Spieler (Draxler), die unbedingt weg wollten und wichtige Spieler (Didavi), die ständig verletzt waren... In dem Zustand hätte auch ein Welttrainer das Team übernehmen können, würde die Statistik nicht anders aussehen. Aber klar, die Meinung ist mittlerweile eben dahingehend, dass so etwas in erster Linie immer am Trainer festgemacht wird.

      Aus meiner Sicht hat man den Kader schon seit Jahren nicht mehr gut zusammengestellt.

    • 22.02.17

      Generell magst du Recht haben, dass das Prinzip Trainer aus den eigenen Reihen erfolgreich sein kann, in dem Fall Ismael seh ichdas halt nicht, er wirkt wirklich nicht als guter Trainer - zumindest in Wolfsburg.
      Der Kader kann nicht so schlecht sein, schließlich haben die meisten vor nicht mal einem Jahr noch Champions League gespielt und dort im Vierteilfinal-Hinspiel Real Madrid 2:0 besiegt.

    • 22.02.17

      amused, da muß ich Brinkovic beipflichten. Daß Spieler unter ihren Leistungen spielen, laße ich nicht gelten - denn so ist es notwendigerweise, wenn eine Mannschaft unten steckt, oder kennst du Beispiele von Abstiegskandidaten mit vergleichbar teurem Kader, bei denen alle Spieler ihr Potential abrufen? Es gehört nun einmal zu Verantwortung des Trainers, alles aus seinen Leuten herauszukitzeln.
      Im übrigen sind deine Argumente nach meinem Empfinden sehr abstrakte Aussagen ("heutzutage", "die Medien"), mit denen du Recht haben magst, die aber keine Entschuldigung für die konkrete Negativserie Ismaels und seine erfolglose Laufbahn als Trainer sind.

    • 23.02.17

      Wie viele Trainer hatten denn dieses Problem die letzten Jahre in Wolfsburg? McLaren, Veh, Magath bei der zweiten Amtszeit, Hecking in den letzten beiden Jahren... Sind das alles inkompetente Trainer? Und jedes Mal kommt man zu der Erkenntnis, dass es ausschließlich am Trainer lag. Und wenn man den Trainer erst vor kurzem rausgeworfen hat, dann wirft man halt noch den Sportdirektoren raus. Sorry, aber das ist mir zu banal, das immer an dieser Position festzumachen. Nenn es populistisch, aber ich finde schon, dass man sich da von den Medien einiges einimpfen lässt. Ismael hatte nie eine Chance von Null an, der Meinung bin ich nach wie vor.

    • 23.02.17

      Also du hast ja an sich durchaus recht, es liegt häufig nicht am Trainer, aber in diesem expliziten Fall, finde ich hat Ismael einfach nichts geliefert außer einige wenige Punkte. Der Fehler liegt in der Führungsebene, die Ismael vorzeitig mit nem Vertrag ausgestattet hat.

      Die Beispiele bei dir find ich auch eher naja, Hecking war ja recht lang dort und hat ja auch bis auf die letzte Zeit gute Arbeit geleistet und war dann halt den Mechanismen des Geschäfts unterlegen, was aber bei allen Clubs der Fall ist. Ausnahmen wie Arsenal, Werder sind da ausgenommen.

  • 22.02.17

    Man hätte dennoch einen Ismael nie installieren sollen.
    Ist mir immer noch ein Rätsel dass man bereits solange an ihm festgehalten hat.

    • 22.02.17

      Mit welcher Begründung hätte man das nie tun sollen? Ein Konzepttrainer aus dem eigenen Stall ist meistens eine super Lösung. Was es aber zum Problem macht, wenn man ihn selbst schon von Anfang an mehr oder weniger anzählt. Ist ja für die Medien ein gefundenes Fressen. Da hat Allofs dem VfL nochmal ein schönes Ei ins Nest gelegt, bevor er ging. Wenn ich so nen Trainer bringe, dann stell ich mich mit allem was ich habe hinter ihn. Das war nicht immer der Fall in Wolfsburg.

    • 22.02.17

      Mit der Begründung, dass er weder als Cheftrainer des FCN noch in seiner "Bewährungszeit" beim VfL als Interimstrainer überzeugen konnte.

      Ein Punkteschnitt von ganz schwachen 1,0 beim Aufstiegsaspiranten Nürnberg und nun eben ein ebenfalls nicht überzeugender Schnitt von 1,18 als Coach bei den Wölfen, die auch deutlich höhere Ansprüche haben sollten.

      Hinzu kommen fragwürdige Aufstellungen von Spielern auf ungewohnten Positionen sowie ein stures Festhalten an einem nicht funktionierenden System.

    • 22.02.17

      Kann mich nur wiederholen, die Mannschaft war in einem katastrophalen Zustand, als er sie übernommen hat. Dass das nicht von heute auf morgen anders läuft, sollte jedem klar sein. Würde ihn gerne nach einer gesamten Vorbereitung sehen, gerade was das System betrifft. Stell dir vor du beginnst bei einem Verein deine Arbeit mit einem System, auf das der Kader gar nicht abgestimmt ist. Und die "Umschulung" ist ja aufgrund des Mangels an guten Spielern geschuldet. Würden Knoche und Wollscheid mal an ihr gehobenes Leistungsniveau kommen, würde man einen Rodriguez wohl nicht in der IV sehen, der übrigens auf LV schon länger nicht mehr überzeugte.

    • 22.02.17

      Versteh ich also richtig, die Spieler die da sind und da waren, sind Schuld, dass sie nicht ins System von Ismael passen?

      Finde wenn man einen Verein während der Saison übernimmt, dann sollte das System, dass man als Trainer nimmt immer auf die vorhandenen Spieler angepasst sein. Spieler für ein anderes System holen oder umschulen geht nur mit Vorbereitung. Er hat scheinbar beides nicht geschafft, ein System für die Spieler gefunden oder aber die Spieler auf neues System eingestellt, welches funktioniert (Zeit hatte er in der Winterpause dafür).

      Abgesehen davon finde ich, dass Ismael nicht fest verpflichtet hätte werden dürfen nach glaube ich nur 1 Sieg, da hätte man warten sollen und einen Trainer verpflichten oder aber sehen ob Ismael mehr liefert und dann verpflichten.

  • 22.02.17

    Defensiv steht Wolfsburg jetzt stabiler, aber offensiv geht unter Ismael noch weniger wie unter Hecking.

  • 22.02.17

    Nächstes Beispiel, der aktuell so vielen Beispiele, "hatte nie eine wirkliche Chance". Die Mannschaft war in einem katastrophalen Zustand, als er diese in der Hinrunde übernahm. Gegen Hoffenheim hat man zuletzt gesehen, wozu er mit dem Team in der Lage ist und in Dortmund kann man verlieren. Irgendwie kann man die Medien aber dabei beobachten, wie sie wie die Aasgeier um ihn herum schwirren. Es scheint eine Frage der Zeit, bis man dem Druck nachgibt. Durch das was man so als Fußballfan sehen kann, finde ich seine Arbeit nicht allzu verkehrt. Hoffe, das gibt seiner Karriere keinen Knacks, egal wie das in Wolfsburg weiterläuft.

  • 22.02.17

    Ohje... also ohne Fan von Ismael zu sein... aber besonders viel Zeit bekommt er ja nicht. Und die möglichen Nachfolger klingen für mich irgendwie nur nach Feuerwehrmännern, nicht nach einer langfristigen Trainerlösung...