VfL Wolfsburg | Europa League

Wolfsburg muss die Segel streichen

23.04.2015 - 22:56 Uhr Gemeldet von: Kristian Dordevic

Dem VfL Wolfsburg ist es im Viertelfinale der Europa League nicht gelungen, unterm Vesuv ein Feuerwerk zu entfachen. Nach dem 1:4 aus dem Hinspiel kam der Bundesligist im Rückspiel beim SSC Neapel nicht über ein 2:2 hinaus. Die Tore auf deutscher Seite erzielten Timm Klose und Ivan Perisic. Damit bleibt den Niedersachsen die erste Halbfinalteilnahme in einem europäischen Wettbewerb bis auf Weiteres verwehrt.

Veränderte Wölfe-Elf

Der angehende Champions-League-Teilnehmer trat die Reise nach Italien ohne Kevin de Bruyne (Mittelfußprellung), Vieirinha (Schüttelfrost) und Andre Schürrle (Schulterprobleme) an, was mehrfache Umstellungen zur Folge hatte. Für den Belgier, der in dieser Saison erstmals ein Pflichtspiel verpasste – bisher startete er immer von Beginn an – rückte Maximilian Arnold ins offensive Mittelfeld.

Auf den Flügeln begannen Ivan Perisic und Daniel Caligiuri, Christian Träsch gab den Rechtsverteidiger. Wie schon gegen Schalke 04 wurde Robin Knoche in der Defensivzentrale durch Timm Klose ersetzt. Nicklas Bendtner, der zuletzt gar nicht im Kader gestanden hatte, rückte heute als einzige Sturmspitze in die Startelf.

Leistungssteigerung der Neapolitaner

Der VfL legte eine anspruchsvolle erste Halbzeit hin, konnte nach 25 Minuten über 70 Prozent der Spielanteile für sich verbuchen. Doch der Mannschaft gelang es nicht, sich vorne zu belohnen. Neapel dagegen blieb weitestgehend lethargisch und fand offensiv im Grunde nur kurz vor dem Halbzeitpfiff statt, als Gonzalo Higuain den ersten Torschuss abgab.

Nach dem Seitenwechsel griffen die Gastgeber spürbar aktiver ins Geschehen ein. Im Gegensatz zu den Deutschen münzten sie ihre Bemühungen nach nur fünf Minuten in Zählbares um: José Callejon erzielte die Führung für den Serie-A-Klub. Bei dem abgefälschten Schuss war Schlussmann Diego Benaglio machtlos.

An der Ausgangslage der Wölfe änderte sich bis dahin insoweit nichts, als dass die Hecking-Truppe noch immer vier Tore zu erzielen hatte, um das Ergebnis aus dem Hinspiel zu egalisieren. Doch Dries Mertens ließ es in der 65. Minute ein zweites Mal klingeln und machte den Wolfsburger Hoffnungen ein Ende – vorerst.

Ehrensieg versäumt

Denn wie aus dem Nichts erfolgte ein Doppelschlag der Wölfe: Binnen zweier Minuten glichen Klose und Perisic per Kopf aus. Drei Treffer wurden nun benötigt, 20 Minuten – Nachspielzeit mitgerechnet – waren noch zu spielen. Doch trotz des letzten Aufbäumens blieb es beim Remis. Immerhin hätte der Bundesliga-Zweite beinahe noch den Siegtreffer erzielt: Der Halbitaliener Caligiuri verpasste mit seinem Schuss in der letzten Spielminute knapp das Gehäuse.

Das Wunder von Neapel, an das in der Autostadt niemand so recht glauben wollte, blieb also aus. Schlussendlich zeigte das Team nach einem 0:2-Rückstand zumindest aber eine gute Moral und kann sich dementsprechend gehobenen Hauptes aus dem Wettbewerb verabschieden.