1. FC Köln
1. Bundesliga
Köln schafft den Befreiungsschlag

Kristian Dordevic

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Die am gestrigen Dienstag im DFB-Pokal geforderten Bundesligisten gaben sich unterm Strich keine Blöße und zogen allesamt in die nächste Runde ein.

Das musste heute zwangsläufig anders aussehen, denn Teil zwei dieser zweiten Hauptrunde des Wettbewerbs wartete gleich mit vier reinen Erstligaduellen auf. Den Anfang machten am frühen Mittwochabend Hertha BSC und der 1. FC Köln im Berliner Olympiastadion (parallel duellierten sich Wolfsburg und Hannover).

Für die Europa-League-Teilnehmer ging es darum, mit dem Erreichen des Achtelfinales auch eine Wende einzuleiten. Die Hauptstädter warten wettbewerbsübergreifend seit sechs Partien auf einen Sieg, die Domstädter gewannen in dieser Saison überhaupt nur das Auftaktmatch im Pokal gegen die Leher Turnerschaft.

Die Kontrahenten schafften es zunächst beide nicht so recht, das gegnerische Mittelfeld zu überbrücken; nach zehn Minuten fand Berlin dann besser ins Spiel.

Von da an verlagerte sich das Geschehen immer wieder mal in Kölns Strafraum, FC-Keeper Horn hatte mehr zu tun als sein Gegenüber. Es stellte sich eine optische Überlegenheit ein, Hochkaräter waren indes Mangelware.

Wie aus dem Nichts, als es zunehmend den Anschein hatte, dass Hertha zwingender wird, stand nach einer wohl als Torschuss vorgesehenen Bittencourt-Flanke und einer sehr hoch geratenen Kopfballablage von Guirassy – in der Situation dennoch eine gute Aktion – Angreifer Simon Zoller (35.) mutterseelenallein rechts am Torraum und beförderte das Leder vorbei am bis dahin über weite Strecken beschäftigungslos gebliebenen Jarstein.

Für die Blau-Weißen sollte es noch dicker kommen: Bei einer Eckballhereingabe vors Tor setzte sich Dominic Maroh (43.) gegen Skjelbred durch und drückte den Ball über die Linie. 2:0-Pausenführung für die Geißböcke.

Hertha suchte nun natürlich offensiv energischer nach Lösungen, bei Kölner Vorstößen konnte zunächst wieder Zoller zweimal für Unruhe sorgen. Er war es schließlich auch, der entscheidend an der vermeintlichen Vorentscheidung beteiligt war:

Am Ende eines schnellen FC-Konters gelang ihm beinahe der Traumheber zum dritten Treffer. Jarstein bekam noch die Finger dran und lenkte seinen Versuch gegen den Pfosten, Joker Christian Clemens (64.) hatte anschließend aber kaum Mühe, den zweiten Ball zu verwerten.

Die Dárdai-Elf stellte den alten Abstand allerdings zügig wieder her. Eine Serie von Ecken mündete in einen Kopfballtreffer von Niklas Stark (69.). Für mehr Spannung in Form eines Anschlusstreffers reicht es nicht mehr, dafür agierten die Gastgeber in den letzten 20 Minuten zu zaghaft.

Hertha muss den Traum eines Pokalendspiels im eigenen Stadion also erneut für ein Jahr ad acta legen. Der 1. FC Köln hingegen machte mit dem heutigen 3:1-Sieg einen ersten Schritt raus aus der Krise.