Das Spiel gegen den SV Werder Bremen (1:1) soll offenbar die Blaupause sein für die kommenden Auftritte des 1. FSV Mainz 05. Obwohl jene Bundesliga-Partie mit einer Enttäuschung endete, weil das Team nach 1:0-Führung den Sieg noch aus der Hand gab, stuft Trainer Bo Henriksen die Vorstellung seines Teams enorm positiv ein. Vor allem scheint er im vorderen Bereich nach langem Suchen die passende Konstellation gefunden zu haben.
„Ich habe ein unglaublich gutes Gefühl nach dem Spiel“, schwärmte Henriksen am Mittwoch fast schon zu überschwänglich, „das war ein überragendes Spiel von uns, vielleicht das beste Spiel der ganzen Saison.“ Dabei brachte das Spiel ergebnistechnisch nicht den erhofften Befreiungsschlag, weshalb die Mainzer zunächst niedergeschlagen waren.
Dem Dänen geht es anscheinend vielmehr um den Blick nach vorne. Das Bremen-Spiel soll den Ausgangspunkt einer besseren Phase in der Bundesliga bilden. „Ich bin hundert Prozent sicher, dass wir die richtigen Dinge gefunden haben, von den Ideen, dem Gefühl und der Art und Weise her“, erläuterte er.
Lee und Hollerbach tauschen Positionen
Besonders die Zusammenstellung der Offensivposten sei in den vergangenen Wochen, gar Monaten, intern sehr thematisiert worden. „Wer soll die Neun spielen, wer soll in den Halbräumen spielen?“ Henriksen glaubt, nun die Antwort zu haben. Auch die Spielweise, ab und an den einfachen Ball nach vorne zu spielen, statt sich durchzukombinieren, ist Teil der Lösung. „Jetzt haben wir diesen Schlüssel gefunden“, betonte der Mainz-Coach.
Zurück zur Offensive: Hier überraschte ein wenig die Versetzung von Jaesung Lee in die Sturmspitze, wodurch Benedict Hollerbach auf die Halbposition dahinter rutschte – mit mehr Platz vor sich auf dem Spielfeld. Prompt gelang ihm die erste Torbeteiligung (Assist) im Trikot der Rheinhessen.
Amiri schlägt in dieselbe Kerbe
„Die Umstellung hat uns sehr gutgetan“, pflichtet Nadiem Amiri seinem Trainer bei. Lee adelte er als unfassbaren und technisch überragenden Spieler, der „uns sehr viel gibt im Spiel“, und Hollerbach „kann sein Tempo auf den Rasen bringen“. Auch der Strippenzieher der Nullfünfer hat „jetzt ein sehr gutes Gefühl“.
So begeistert, wie Henriksen und Amiri sich zeigen, dürfte an der neu gefundenen Konstellation zunächst mal nicht zu rütteln sein. Ob sie aber im Conference-League-Duell mit der AC Florenz (Donnerstag, 18:45 Uhr) wieder Berücksichtigung findet, ist dennoch nicht gesichert. Henriksen hat die eine oder andere Rotationsmaßnahme angekündigt und obendrein betont, dass die Bundesliga für Mainz momentan der wichtigste Wettbewerb ist. Dort geht es am Sonntag gegen Eintracht Frankfurt weiter.