Angelo Stiller hat seine erste Verschnaufpause der Saison bekommen. Sebastian Hoeneß, Trainer des VfB Stuttgart, bestätigte im Nachgang des 1:0-Siegs gegen Heidenheim, dass sein Spiellenker aus Gründen der Belastungssteuerung nur als Einwechsler zum Zuge kam.
„Nach Rücksprache mit ihm haben wir entschieden, dass er erst mal auf der Bank Platz nimmt“, erläuterte Hoeneß die Gemengelage. Stiller habe ihm gegenüber klar zum Ausdruck gebracht, dass er „nicht bei 100 Prozent“ ist. Als „verantwortungsbewusst“ stufte Hoeneß diese Ehrlichkeit ein.
Der zentrale Mittelfeldspieler hat in der laufenden Spielzeit bisher kaum Minuten verpasst und „einige Meter in den Beinen“. Seine Qualität kam aber auch im Rahmen des Jokereinsatzes zum Vorschein: „Ange kam rein und hat die Dinge gemacht, die er sonst auch macht. Das hat uns heute sehr geholfen.“
Karazor und Chema reißen keine Bäume aus
In seiner Abwesenheit durfte sich das Duo Chema Andrés und Atakan Karazor gemeinsam zeigen. Die zwei Profis waren zuletzt eher direkte Konkurrenten, wobei der Kapitän schon dreimal das Nachsehen hatte.
Karazor konnte auch jetzt nicht unbedingt ein Ausrufezeichen setzen. „Es war sicher kein richtig gutes Spiel in einer ersten Halbzeit, in der wir allgemein nicht die Dynamik nach vorne hatten“, urteilte Hoeneß, der im ersten Durchgang vom gesamten Team kein sonderlich gutes Spiel gesehen hat. Karazor habe aber gewohnt kämpferische Attribute eingebracht und sich wie seine Mitspieler gesteigert.
Ähnliches gilt für den 20-jährigen Neuzugang Chema. „Es hat sich gezeigt, dass er die Schlagzeilen nicht so gewohnt ist“, ordnete Stuttgarts Trainer die Situation ein, der auch zuvor in der Europa League gegen Basel ein Spiel von ihm gesehen hat, „das nicht so gut war“. Hoeneß findet es aber „umso erstaunlicher, dass er drei Tage später zumindest ein solides Spiel macht“. Ebenso wie der Rest der Mannschaft habe sich die Zukunftshoffnung im Laufe der Partie gesteigert.
Wenn Stuttgart am 18. Oktober beim VfL Wolfsburg antritt, werden sich Karazor und Chema wieder um einen Platz streiten müssen. An Stillers Rückkehr in die Startelf des VfB gibt es demgegenüber keine Zweifel.