Nachdem Atakan Karazor (29) zuletzt hin und wieder auf die Ersatzbank ausweichen musste, meldete er sich im DFB-Pokal gegen den 1. FSV Mainz 05 (2:0) mit einer guten Leistung zurück. Der Kapitän des VfB Stuttgart stand in der Startelf und krönte seinen Auftritt mit einem sehenswerten Treffer. Trainer Sebastian Hoeneß fand im Anschluss lobende Worte für den Mittelfeldmann – und hob insbesondere dessen Professionalität im Umgang mit der jüngsten Situation hervor.
„Ata ist mit der für ihn aufgrund der letzten Jahre, wo er immer gespielt hat, ungewöhnlichen Situation sehr unaufgeregt umgegangen“, erklärte Hoeneß nach dem Spiel. „Weil er gesagt hat, dass er diese Situationen kennt und er an sich glaubt, sich wieder in eine Form zu spielen, die ihn in die Mannschaft bringt.“
Vorbildlich im Umgang mit Konkurrenzdruck
In den vergangenen Wochen hatte Karazor seinen Platz im Mittelfeld zeitweise an Neuzugang Chema Andrés (20) verloren, der für 3 Millionen Euro von Real Madrid verpflichtet wurde und sich mit überzeugenden Auftritten empfohlen hat. Dennoch blieb der Routinier ruhig – und beeindruckte seinen Coach mit seiner Haltung.
„Das gleiche, was ich über Chris Führich zuletzt gesagt habe, kann ich jetzt wieder über Ata sagen: Dass die Jungs klar geblieben sind, sich nicht haben verrückt machen lassen von äußeren Dingen. Sie haben einfach weitergearbeitet. Deswegen ist es auch für Ata nicht überraschend, dass es dann belohnt wurde.“
Duell mit Chema Andrés offen
Hoeneß betonte zudem, dass Karazor die Situation im Sinne des Teams vorbildlich angenommen habe: „Da ist er wie ein Kapitän mit umgegangen. Es gab keinerlei Murren, und er hat sich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt. Das muss auch weiterhin der Weg und wegweisend für alle anderen sein. Es muss immer um den Mannschaftserfolg gehen – und wenn wir das hinkriegen, wird jeder Einzelne auch gut ausschauen. Das hat Ata auf jeden Fall gezeigt.“
Ob der VfB-Kapitän am Samstag (15:30 Uhr) im Bundesliga-Auswärtsspiel bei RB Leipzig erneut in der Startelf steht, bleibt offen. Der ausgeruhte Chema Andrés, der im Pokal über 90 Minuten auf der Bank blieb, dürfte gute Karten auf einen Einsatz haben. Karazor aber hat mit seinem Auftritt gegen Mainz ein klares Zeichen gesetzt – und seinen Platz im umkämpften Mittelfeldzentrum wieder verstärkt ins Gespräch gebracht.