Borussia Dortmund
1. Bundesliga
In­ves­ti­tionsstopp beim BVB?

Kristian Dordevic

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Am 20. Februar veröffentlichte Borussia Dortmund seine erfreuliche Halbjahresbilanz, die ein Umsatzplus von 10,1 Prozent (auf jetzt 150,3 Millionen Euro) und einen Gewinn in Höhe von 3,7 Millionen Euro auswies. Doch dem finanziellen Positivtrend steht ein sportlich verhageltes Halbjahr gegenüber, wodurch der Verein um die Teilnahme am internationalen Wettbewerb bangen muss. Nach "kicker"-Informationen legt sich der BVB daher für die kommende Saison in Sachen Transfers eine Selbstbeschränkung auf. So muss künftig auch beim Vizemeister die Null stehen.


Transferbilanz des BVB

    • 2011/12 | 11,29 | 9,85
    • 2012/13 | 33,8 | 26,65
    • 2013/14 | 48,05 | 50,7
    • 2014/15 | 4,8 | 64,5

(Angegeben ist die Saison | Einnahmen | Ausgaben in Millionen Euro)



Eine Gegenüberstellung von Einnahmen und Ausgaben für die laufende Saison lässt beispielsweise ein Transfersaldo von mehr als minus 50 Millionen Euro erkennen. Bereits ein Jahr zuvor bewilligte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke Neueinkäufe für 48,5 Millionen Euro, denen allerdings durch Spielerverkäufe in etwa dieselbe Summe auf der Habenseite gegenüberstand.


Keine weiteren Kracher! Oder doch?

Diese Freigiebigkeit findet also vorerst ihr Ende. Dem Gedanken des Investitionsstopps entsprechend sollen kostspielige Transfers nur noch analog zu (ertragreichen) Abgängen vorgenommen werden. Dabei gehen die Westfalen belastet in die neue Saison, denn die Verpflichtung Kevin Kampls im Winter gilt dem Fachblatt zufolge als Vorgriff auf die Spielzeit 2015/16. Demnach startet der Klub in puncto Neuverpflichtungen mit einem Minus von zwölf Millionen Euro in die nächste Meisterschaftsrunde.

Die monetäre Mäßigung würde nur dann noch einmal auf dem Prüfstand stehen, wenn Schwarz-Gelb das internationale Geschäft erreicht, idealerweise natürlich die europäische Königsklasse. So ganz abwegig ist das nicht. Dortmund ist aktuell auf einem Höhenflug, hat sieben Punkte Rückstand auf Platz 6 – bis Platz 4 sind es acht Zähler – und könnte auch mit einem durchaus nicht unrealistischen Einzug ins Finale des DFB-Pokal die Europa-League-Teilnahme sichern. Allerdings nur als Pokalsieger, denn die UEFA führte für den internationalen Wettbewerb ab der Saison 2015/16 eine Regeländerung ein. Bisher konnte sich der im Pokalfinale Unterlegene für die Europa League qualifizieren, sollte der Pokalsieger bereits für die Champions League qualifiziert sein. Im geänderten Regelwerk erhält den Startplatz in der Europa League nun der der Nächstplatzierte in der Meisterschaft (Platz 7 in der Tabelle).


Zurück zu den Wurzeln

Ohne Champions-League-Teilnahme brechen dem Verein Bruttoeinnahmen in Höhe von gut 40 Millionen Euro weg. Doch unabhängig vom sportlichen Ausgang der Saison wird von nun an die Bedienung im eigenen Lager prinzipiell wieder verstärkt als Devise ausgegeben, ähnlich wie zu Beginn der Ära Klopp.

Aussichtsreiche Kandidaten finden sich beim BVB nach wie vor. Etwa der 19-jährige Jeremy Dudziak, der erst kürzlich die Beförderung zum Profi feiern durfte. Auch ein Trio von 16-Jährigen darf sich Hoffnungen machen, irgendwann bei den Großen mitspielen zu dürfen: Dzenis Burnic, U-Nationalspieler Felix Passlack und der gerade engagierte Christian Pulisic.