Borussia Dortmund
1. Bundesliga
Klopp kündigt Verände­run­gen an

Kristian Dordevic

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Nicht ganz zwei Jahre ist es her, da stand Borussia Dortmund im Finale der Champions League und lieferte eine mitreißende Partie auf der höchsten europäischen Bühne ab – zum wiederholten Male. "Schade, dass es jetzt erst mal vorbei ist", konstatierte Mats Hummels nach dem diesjährigen Achtelfinal-Aus gegenüber Medienvertretern mit Blick darauf, dass die Tür zur Königsklasse wohl mindestens bis September 2016 geschlossen bleibt.

Mit fünf Zählern Rückstand auf Platz 6 und als Viertelfinalist im DFB-Pokal kann der BVB immerhin noch von der Europa League träumen; außerdem kommt eventuell sogar der Tabellensiebte für eine Teilnahme am europäischen Wettbewerb in Betracht – abhängig davon, wer als Pokalsieger hervorgeht.

Demgegenüber lassen sich zwölf Punkte auf die viertplatzierten Leverkusener auch mit einem etwaigen Schlussspurt in der deutschen Beletage kaum mehr aufholen, weiß auch Trainer Jürgen Klopp: "Sich damit noch zu beschäftigen ist Quatsch", zitiert ihn die "Sport Bild" im Zusammenhang mit der Champions-League-Frage.


Neue alte Ausrichtung?

Das Sportmagazin will im Übrigen längst die Gründe für den sportlichen Abschwung ausgemacht haben. Dabei an erster Stelle: die Abkehr von einstigen Tugenden. Statt weiterhin eher unbekannte Spieler – gegebenenfalls aus der eigenen Jugendabteilung – zu engagieren und zu formen, investierte der Verein seit dem Finalspiel in Wembley über 100 Millionen Euro in gestandeneres Personal. Darunter auch vermeintliche Nostalgietransfers von Spielern, die im Ausland gescheitert waren (Shinji Kagawa und Nuri Sahin).

Dieser Kurs wirkte sich in der Folge auch auf die Mannschaftshierarchie aus, in der sich der Großteil der Spieler mittlerweile auf einer Stufe mit seinem Gegenüber sieht. Was vor allem dann problematisch wird, wenn es sportlich nicht läuft, da sich vorangehende Führungsspieler nicht länger der bedingungslosen Gefolgschaft sicher sein können – wie es in der Vergangenheit etwa bei den sogenannten No-Names noch der Fall war.

Die Klubverantwortlichen ziehen jedenfalls ihre Lehren aus den vergangenen zwei Jahren, arbeiten dem Vernehmen nach bereits an einer Umstrukturierung. In Anbetracht der ungünstigen Konstellation – gestiegene Personalkosten auf der einen, möglicher Wegfall von Europapokaleinnahmen auf der anderen Seite – lautet die Devise für die nähere Zukunft: Nicht mehr ausgeben, als eingenommen wird.