Davie Selke
1. FC Köln
Aktuelle Rolle "ein bisschen Schicksal"

Kristian Dordevic

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Einen Vorwurf kann Pál Dárdai seinem Stürmer Davie Selke weder unter sportlichen Gesichtspunkten noch in Sachen Einstellung machen. Ebenso wenig vermag der Trainer von Hertha BSC gegenwärtig allerdings einen Startelfplatz in Aussicht zu stellen.

Vergangene Saison stand Selke ab dem zwölften Spieltag lediglich viermal nicht in der Anfangsformation der Blau-Weißen. In der laufenden Spielzeit bremste ihn sodann eine Verletzung (Pneumothorax) rund eineinhalb Monate aus und kostete ihn den Saisonstart. Vier Einwechslungen stehen mittlerweile zu Buche, ein Einsatz von Beginn an demgegenüber nicht.

Seine Teamkollegen haben einen Lauf, besonders auch Sturmkonkurrent Vedad Ibisevic, auf dessen Konto vier Tore und eine Vorlage gehen. "Das ist auch ein bisschen Schicksal", konstatierte Dárdai dementsprechend am Donnerstag in Bezug auf Selkes aktuelles Dasein als Joker, "er sieht das, er akzeptiert das, dass Vedad gut drauf ist."

Die Zusammenarbeit mit dem 23-Jährigen mache Spaß, "er ist jeden Tag voll motiviert, will immer spielen, macht alles für die Mannschaft, defensiv, offensiv. Teilweise übermotiviert – super!" Und von der Körpersprache her spielt der Torjäger mitnichten den Beleidigten. "Ich glaube, er ist – vielleicht nicht ganz – erst mal zufrieden mit der Rolle, dass er reinkommt und versucht zu helfen", so der Ungar.


"Momentan hat Vedad den magischen Moment"

Nichtsdestotrotz wird der mit den Hufen scharrende Profi praktisch täglich mit der Frage vorstellig, wann er spielt – "das ist wunderbar, so was brauchst du und wünscht du dir." Selke muss weiter am Ball bleiben und, so unglücklich der Saisonstart für ihn auch war, nun geduldig darauf lauern, dass ihm mal das Glück ein wenig hold ist:

"Es muss dieser Moment kommen. Bei Fußballern gibt es immer diesen magischen Moment. Und momentan hat Vedad den magischen Moment. Das kann man ruhig sagen, denn er macht sehr viel für die Mannschaft und funktioniert momentan da vorne."