Ernest Poku ist in Leverkusen eingeschlagen wie kaum ein anderer Sommerneuzugang. Der 21-jährige Rechtsaußen, für 10 Millionen Euro von AZ Alkmaar verpflichtet, hat sich viel schneller als erwartet zu einer festen Größe im Team von Kasper Hjulmand entwickelt – und sorgt mit Tempo, Tiefgang und Effizienz für eine neue Dimension im Bayer-Spiel.
Sechs Torbeteiligungen aus zehn Einsätzen in der Bundesliga (vier Tore, zwei Assists) sprechen für sich. Doch was Poku aktuell zeigt, war selbst für die sportliche Führung nicht selbstverständlich. „Das ging super schnell. Das war nicht zu erwarten, dass sich ein Spieler aus einer kleineren Liga so gut und schnell adaptiert“, erklärt Geschäftsführer Sport Simon Rolfes im kicker. „Nach Nathans (Tella) Ausfall hat er die Chance genutzt. Unsere Hoffnung war es, dass die anderen Spieler sein Tempo nutzen können.“
Poku liefert genau das: Geschwindigkeit, Tiefe und Torgefahr. Rolfes beschreibt den niederländischen U21-Nationalspieler als Spieler, der „für gewisse Momente eine Waffe sein kann“ – und damit genau das erfüllt, was man sich bei Bayer versprochen hatte. Vor allem in großen Räumen sorgt der Offensivmann für ständige Bedrohung: „Er bringt Tempo mit und mit seiner Athletik Tiefe ins Spiel und so für unser Spiel eine gute Balance.“
„Ernest ist auch ein guter Fußballer“
Dass der Neuzugang sein Potenzial so schnell entfaltet, beeindruckt nicht nur die sportliche Leitung – auch Poku selbst hatte diesen Verlauf nicht auf dem Zettel: „Das habe ich von Anfang an nicht erwartet. Aber man weiß ja, so etwas kann passieren. Dann muss man bereit sein – und ich bin bereit.“
Rolfes sieht bei seinem Schützling dennoch weiteres Entwicklungspotenzial, vor allem im Kombinationsspiel und in der Klarheit im Strafraum: „Ernest hat Waffen in größeren Räumen. Und das Potenzial, noch feiner und im Sechzehner klarer zu werden. Ernest ist zudem auch ein guter Fußballer. Er ist in der Gruppe zwar eher ein ruhiger Typ, der aber kommunikativ und klar in seinen Aussagen ist.“
Mit dieser Mischung aus Athletik, Lernfähigkeit und Effektivität hat sich Poku in kürzester Zeit vom Perspektivspieler zur echten Startelf-Option entwickelt. Und während die Konkurrenz in der Offensive groß bleibt, zeigt der Youngster Woche für Woche, dass er längst mehr ist als nur ein Lückenfüller nach dem Tella-Ausfall: Er ist Leverkusens neue Tempowaffe – und bereit für noch mehr.