FC Bayern München
1. Bundesliga
900 Millionen Euro von Adidas?

Kristian Dordevic

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Der FC Bayern München gab in den letzten Jahren auf nationaler Ebene den Ton an, wurde dreimal hintereinander ungefährdet Deutscher Meister und gewann zweimal in Folge den DFB-Pokal. Wenngleich die sportliche Dominanz durch das gestrige Aus im Pokal gegen Borussia Dortmund ein wenig ins Stolpern gebracht werden konnte, bewegt man sich im Süden der Republik wirtschaftlich bald in neuen Sphären.

Der Ausrüstervertrag mit Anteilseigner Adidas wurde zu rekordträchtigen Konditionen um zehn Jahre bis 2030 verlängert. Die erfolgte Übereinkunft wurde gestern von Adidas-Sprecher Oliver Brüggen gegenüber dem "SID" bestätigt.


Der größte Ausrüsterdeal der Bundesliga-Geschichte

Die "Sport Bild" gibt an, dass der der Rekordmeister statt der bisher ausgeschütteten 25 Millionen künftig rund 60 Millionen Euro pro Saison – respektive 900 Millionen Euro in den nächsten 15 Jahren – erhalten wird. Das Blatt beruft sich dabei auf Insider-Informationen.

Demgegenüber verneint der "SID" das Erreichen der von "Sport Bild" kolportieren Summe und berichtet lediglich von einem deutlichen Anstieg der Zahlungen.


Streitpunkt Manchester United

Der ursprünglich bis 2020 datierte Vertrag wurde neu ausgehandelt, da es zur Verstimmung zwischen dem Verein und dem Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach gekommen war. Hintergrund des Zwists ist ein von Adidas im Sommer 2014 verkündeter Deal mit Manchester United, der den Briten ab 2015/16 eine Milliarde Euro binnen zehn Jahren in die Kassen spült.

Ein Übereinkommen, das an der Säbener Straße jedwedes Verständnis vermissen ließ. "Wenn man den Vergleich anstellt, sage ich immer noch: ’ManU’ spielt in der nächsten Saison nicht einmal in der Europa League", machte Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge seinem Unmut damals sogleich Luft. "Wir spielen in der Champions League."

Auch wenn die finanzielle Dimension der nun gültigen Kooperation das Gegenstück in England nicht übersteigt, so bedeutet der überarbeitete Kontrakt für den deutschen Ligaprimus dennoch eine Steigerung um bis zu 140 Prozent. Dass die "Red Devils" in kürzerem Zeitraum deutlich mehr einstreichen, dürfte neben ihrer Marktmacht in Asien daran liegen, dass "ManU" auch global noch die die größere Marke darstellt.