FC Bayern München
1. Bundesliga
Bayern gewinnt Elferkrimi in Leipzig

Kristian Dordevic

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Am Mittwochabend wurde die sächsisch-bayrische Woche eingeläutet: Zweimal treffen RB Leipzig und der FC Bayern München in diesen Tagen aufeinander.

Bevor es Samstag in der Allianz-Arena zur Topbegegnung des zehnten Bundesligaspieltags kommt, stand heute das Zweitrundenspiel im DFB-Pokal an. Gespielt wurde in der Red Bull Arena.

Leipzigs Coach Ralph Hasenhüttl stellte offensiv auf, in der Zentrale kehrte Kevin Kampl an die Seite des ebenso spielstarken Naby Keita zurück. Neben dem Ex-Leverkusener waren drei weitere Akteure im Vergleich zum Stuttgart-Spiel (1:0) neu in der ersten Elf: Dayot Upamecano, Marcel Halstenberg und Jean-Kévin Augustin. DFB-Nationalspieler Timo Werner saß im Übrigen zunächst auf der Bank.

In der zweiten Halbzeit verschob sich das Momentum zunächst auf die Seite der Gäste: Der bereits verwarnte Keita sah für ein taktisches Foul an Lewandowski zum zweiten Mal Gelb und in der Konsequenz die Ampelkarte (54.).

Der polnische Stürmer der Bayern hatte in den Folgeminuten zwei gute Gelegenheiten zum ersten Treffer des Abends (55., 66.). Dieser fiel aber auf der Gegenseite, denn RB bekam letztlich doch noch einen Strafstoß zugesprochen.

Forsberg (66.) zeigte sich eiskalt vom Punkt und erzielte die 1:0-Führung. Die sollte jedoch nicht lange Bestand haben. Boateng, Verursacher des Elfers, chippte den Ball präzise zum in den Strafraum gelaufenen Thiago, der mit einem nicht weniger guten Kopfball Gulacsi keine Chance ließ (73.). 1:1.

Zehn Minuten vor Ende der regulären Spielzeit wurde es noch einmal brenzlig vor dem RB-Gehäuse. Die Abschlüsse von Thiago und Lewandowski konnten mit vereinten Kräften (erst Gulacsi, dann Halstenberg) entschärft werden. Später verpasste auch Kimmich (90.) mit seinem Kopfball knapp den Big Point respektive das Tor.

Es ging in die Verlängerung. Dicht gestaffelt lauerte der dezimierte Vizemeister inzwischen darauf, bei Ballgewinn den eingewechselten Werner in Szene setzen zu können. Derweil schickte sich Torhüter Gulacsi zunehmen an, zum Pokalhelden zu avancieren. Ihm war es zu verdanken, dass der Kontrahent in der 100. Minute nicht durch Thiago oder Kimmich (Nachschuss) in Führung ging.

Selbst seinen ersten dicken Patzer bügelte der Ungar wenig später gegen Lewandowski aus (105.). Zwischendurch verpasste es der vierte Einwechselspieler des Rekordmeisters, Kwasi Okyere Wriedt, sein Profidebüt zu veredeln. Sein Kopfball (104.) prallte von der Unterkante der Latte vor die Linie.

Auch nach dem Seitenwechsel gab es hatten die Süddeutschen ihre Chancen, sie konnten den Ball aber weiter nicht im Gehäuse unterbringen. Leipzig gelang es kaum noch, für Entlastung zu sorgen. Erst in der Schlussphase der Verlängerung gab es noch einmal Alarm vor Ulreich. Ebenfalls ohne Zählbares.

Das Elfmeterschießen musste letztlich die Entscheidung bringen. Gegen die ersten Spieler waren beide Torhüter überwiegend machtlos, die Elfer waren zu gut geschossen.

Beim Stand von 5:4 für die Bayern avancierte Werner als fünfter Schütze seines Teams zum Unglücksraben dieses Pokalabends: Bei seinem Schuss war FCB-Schlussmann Sven Ulreich zum ersten Mal in der richtigen Ecke – und parierte.

Bayern München steht damit im Achtelfinale des DFB-Pokals.