FC Bayern München
1. Bundesliga
Der FC Bayern ist Deutscher Meister

Kristian Dordevic

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Durch die 0:1-Niederlage des VfL Wolfsburg bei Borussia Mönchengladbach liegt der FC Bayern München in der Bundesliga-Tabelle mit nunmehr 15 Punkten uneinholbar vorne und feiert somit vorzeitig die Deutsche Meisterschaft 2014/15. Es ist der dritte Meisterschaftstitel in Folge und der 25. Triumph in der gesamten Vereinshistorie.


Keine Weißbierduschen "dahoam"

Während die Fohlen dem Ligaprimus Ende März in puncto Blitzmeisterschaft noch Steine in den Weg gelegt hatten – die Favre-Elf obsiegte im direkten Duell mit 2:0 –, verhalfen sie dem Rekordmeister durch den heutigen Sieg zur Krönung. Damit bringt der FCB den Titel zum ersten Mal im Zuge eines Heimspiels in der Allianz Arena in trockene Tücher – zumindest formal gesehen.

Zwar erfüllten die Rot-Weißen ihre Pflicht gegen Hertha BSC (1:0) an diesem Spieltag vor heimischem Publikum; da Verfolger Wolfsburg jedoch erst einen Tag später gefordert war, konnte das Team um Kapitän Philipp Lahm den mathematisch gesicherten Gewinn der Meisterschale erneut nicht zeitnah im eigenen Stadion bejubeln.


Die letzten Meisterschaften der Bayern (Saison, Spieltag, Gegner)

    • 2014/15: 30 – Hertha BSC (H) 1:0
    • 2013/14: 27 – Hertha BSC (A) 3:1
    • 2012/13: 28 – Eintracht Frankfurt (A) 1:0
    • 2009/10: 34 – Hertha BSC (A) 3:1
    • 2007/08: 31 – VfL Wolfsburg (A) 0:0
    • 2005/06: 33 – 1. FC Kaiserslautern (A) 1:1

Seit der Saison 2005/06 trägt der FC Bayern München seine Heimspiele in der Allianz Arena aus.


Konzentration nicht verlieren

Für Cheftrainer Josep "Pep" Guardiola, der in vier Jahren beim FC Barcelona bereits 14 Titel sammeln konnte, ist es der fünfte Titel im zweiten Jahr an der Säbener Straße. In der Vorsaison gewann der Katalane mit seiner Mannschaft das Double, den UEFA Super Cup sowie die FIFA-Klub-WM.

Im Angesicht der frühzeitig besiegelten Meisterschaft geraten die letzten vier Spieltage im deutschen Oberhaus für die Münchener wieder zum vermeintlichen Schaulaufen. Bereits in der vergangenen Spielzeit sicherte sich der Klub am 27. Spieltag die Schale – die schnellste Deutsche Meisterschaft der Bundesliga-Geschichte – und schaltete einigermaßen in den Leerlauf.

Dass dies der Guardiola-Elf in der Liga abermals passiert, darf ob der letztjährigen Erfahrungen bezweifelt werden. Insbesondere der spanische Coach geriet nachträglich heftig in die Kritik, weil er die Saison im Hinblick auf die Bundesliga für beendet erklärt hatte.

Mitunter wurde damit das Ausscheiden in der Champions League gegen Real Madrid begründet, da den Spielern durch den ligabezogenen Gleichmut angeblich der Rhythmus abhandengekommen sei.


Zweimal Berlin

Gelegenheit zum Feiern gibt es indes momentan nicht, winkt dem Verein doch das zweite Triple nach 2013. Schon übermorgen ist Borussia Dortmund in München zu Gast, um den ersten Teilnehmer für das DFB-Pokalfinale auszuspielen. Eine weitere schwierige Aufgabe steht in der europäischen Königsklasse bevor, wo der Klub im Halbfinale auf Guardiolas Ex-Verein FC Barcelona trifft (6. und 12. Mai).

Im Idealfall sind die Feierlichkeiten beim FC Bayern also bis zum 6. Juni (Champions-League-Finale in Berlin) aufgeschoben.