FC Bayern München
1. Bundesliga
Geheimnis Ba­yern-Star­telf: Tuchel erwartet „unfaire Aufstel­lung“

Kristian Dordevic

© imagoimages / Ulrich Wagner

Trainerwechsel bringen besonders im ersten Spiel des neuen Coaches den Vorteil, dass die Aufstellung Fragezeichen für den Gegner bereithält. Das ist beim FC Bayern München mit Thomas Tuchel als neuem Mann an der Seitenlinie nicht anders. Nachvollziehbarerweise will Tuchel diesen Joker vor dem Duell mit Borussia Dortmund nicht aus der Hand geben. Auch für seine Formation – besonders in der Abwehr – hält er sich noch alles offen.

„Auf keinen Fall“, reagierte er am Freitag auf die Frage, ob er zur Taktik und zur Anordnung in der Abwehr (Dreier- oder Viererkette) etwas sagen könne. Anscheinend hat er sich auch gar nicht endgültig festgelegt. „Zum einen entscheiden wir es spät, zum anderen können wir es natürlich nicht verraten, weil das Spiel zu wichtig ist und wir auch erst mal unsere Ideen reifen lassen wollten“, gab Tuchel zu Protokoll.

LigaInsider geht für dieses Wochenende eher von einem System mit Dreierkette aus. Das Team ist diese Ordnung aus der letzten Zeit gewohnt, auch wenn gerade unter Ex-Coach Julian Nagelsmann im Spiel der Übergang fließend war. Des Weiteren ließ Tuchel bei seinem letzten Klub, dem Chelsea FC, vornehmlich eine Dreierabwehr agieren. Bei seinen früheren Anstellungen war aber durchaus die Viermannabwehr dominant, sodass dieses System perspektivisch definitiv in der Verlosung ist.


Vorteil für Startelfspieler gegen BVB

Gut für den neuen Bayern-Trainer: Die Personalsituation vor dem Prestigeduell hat sich entspannt. Eric-Maxim Choupo-Moting (nach Rückenproblemen) meldete sich zu Wochenbeginn fit und Jamal Musiala (leichter Faserriss) ist die Punktlandung geglückt: Er trainierte am Freitag komplett mit. Nur Mathys Tel, Lucas Hernández und Manuel Neuer können verletzungsbedingt nicht spielen.

Viel Auswahl für Tuchel also, der ankündigt: „Es wird eine sehr unfaire Aufstellung werden morgen.“ Er habe die vergangenen Partien nicht „totanalysieren“ wollen, „sondern ich wollte nach vorne schauen und jedem die Chance geben“. Eventuell würden sich „auch ein paar neue Aufgaben für die Spieler und die Positionen“ ergeben, gab der Fußballlehrer einen kleinen Einblick.

Letztlich räumte er (auch gegenüber der Mannschaft) ein, dass er nach nur wenigen Tagen nicht auf allen Positionen die Argumente habe, jemanden draußen zu lassen. In dieser Hinsicht könnten einige Entscheidung unfair ausfallen.

Die für das BVB-Spiel Auserwählten haben dann die Chance, sich einen Vorsprung im Konkurrenzkampf der nächsten Wochen zu erarbeiten. „Natürlich haben die, die morgen starten, zum ersten Mal die Möglichkeit, für sich ihren Platz zu behalten. Alle anderen haben die Möglichkeit, sich zu zeigen. Von da geht es weiter.“