Mit einem deutlichen 4:0-Sieg gegen Brügge setzte der FC Bayern München seine starke Champions-League-Serie fort – wobei die Aufstellung von Trainer Vincent Kompany durchaus Überraschungen enthielt. Obwohl Raphaël Guerreiro (31) in die Startelf rutschte, der eine lange Vergangenheit als Linksverteidiger hat, blieb Konrad Laimer (28) wie zuletzt auf der linken Seite, während der Portugiese rechts begann. Eine unerwartete, aber überaus erfolgreiche Maßnahme: Laimer glänzte mit gleich drei Torvorbereitungen.
Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel erklärte Kompany die Hintergründe seiner Entscheidung: „Ich habe erst später realisiert, dass das vielleicht ein Thema ist. Ich muss es ein bisschen erklären, damit es Sinn ergibt: Ich habe die Aufgaben für dieses Spiel objektiv angesehen und sie (Brügge) spielen normalerweise in jedem Spiel sehr mannorientiert – mit den Flügelspielern bei den Außenverteidigern.“
Entscheidend für die Umstellung war die taktische Anpassung an den Gegner: „Rapha und Laimer haben viele Spiele auf den gegenüberliegenden Seiten gespielt. Und wenn sie auf den Platz kommen, verhalten sie sich wie Mittelfeldspieler. Die Situation mit Links- und Rechtsfuß ist dann nicht so wichtig“, so Kompany.
Besonders im direkten Duell mit Brügge-Flügelspieler Carlos Forbs wollte der Coach auf Laimers Stärke setzen: „Ich habe mehr daran gedacht, Laimer gegen Forbs spielen zu lassen, mit seinem Speed im Eins-gegen-eins. In dem Moment war es dann egal, ob Laimer oder Rapha links oder rechts spielen.“
Für den Österreicher wurde es ein Traumabend: Zwei direkte Assists und ein Tor nach einem abgewehrten Schuss von Laimer unterstreichen nicht nur seine Vielseitigkeit, sondern auch den hohen Output fürs Team. „Für die beiden ist es sehr leicht, das zu adaptieren“, fasste der Bayern-Trainer abschließend zusammen – und dürfte mit seinem taktischen Kniff voll ins Schwarze getroffen haben.