FC Schalke 04
1. Bundesliga
"Aktuell kein Handlungsbe­darf"

Kristian Dordevic

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Im Interview mit dem "kicker" nahm Clemens Tönnies (58), Aufsichtsratschef von Schalke 04, Stellung zur aktuellen Situation der Gelsenkirchener und sprach dabei insbesondere über Manager, Trainer und Personal.


Europäische Königsklasse kein Muss

Die Quintessenz des Gesprächs: Die Gelsenkirchener sind auf einem beständigen Weg. Daran ändern auch negative Momentaufnahmen nichts. Tönnies macht dies am Erreichen der Champions League – zuletzt dreimal hintereinander –, dem stetigen Abbau von Schulden, der Integrierung des eigenen Nachwuchses und dem Zuwachs an Fans und Mitgliedern fest.

"Die Champions League ist für Schalke erreichbar", gibt sich Tönnies selbstbewusst. Demnach müsse sie auch weiterhin als Ziel ausgegeben werden. Aber das heißt nicht, dass das Verfehlen dieser Vorgabe den Einbruch bedeutet – einen Ausverkauf gebe es nicht. Der Aufsichtsratschef setzt dabei aber wohl die Teilnahme an der Europa League voraus.

Angesprochen auf die sportliche Misere stärkt Tönnies Sportvorstand Horst Heldt den Rücken: Seine Entscheidungen, sowohl Trainer als auch Spieler betreffend, seien richtig gewesen. Vor allem die Erkrankung des damaligen Coaches Ralf Rangnick bedeutete einen Rückschlag im Konzept der Schalker, der vom Manager "absolut top" aufgefangen wurde.

Genauso wenig Zweifel ließ Tönnies am Trainer aufkommen, der die Zeit bekommen werde, seine Ideen umzusetzen und die Mannschaft wieder ihr volles Potenzial abrufen zu lassen. Di Matteos Trainingsarbeit wirke sich sogar schon positiv auf die Verletzungsanfälligkeit aus. Daher sieht der S04-Boss personell keinen Handlungsbedarf im Winter: "Wenn alle soweit fit und gesund sind, sehe ich aktuell keinen Handlungsbedarf."

Demgegenüber betont er jedoch, dass die Personalkosten des Vereins im Sinne der Nachhaltigkeit erhöht werden müssen. Die wirtschaftlichen Voraussetzungen dafür sind jedenfalls vorhanden und werden sukzessive optimiert. Schalke drückte seine Finanzverbindlichkeiten in den letzten Jahren von 250 auf 170 Millionen Euro; zudem profitiert der Klub vom Marketingeinstieg im asiatischen Raum.