Filip Kostić
1. Bundesliga
Immer wichtiger beim VfB

Kristian Dordevic

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Der VfB Stuttgart steht morgen vor einem Abstiegsfinale gegen den SC Paderborn 07 (Samstag, 15.30 Uhr), kann mit einem Sieg mindestens einen der Konkurrenten SC Freiburg oder Hannover 96 aus eigener Kraft auf die Plätze verweisen. Dabei könnte ein Spieler in den Reihen der Schwaben eine nicht unerhebliche Rolle spielen: Sechs-Millionen-Mann Filip Kostic.

Der Serbe, im Sommer noch unter der Federführung des ehemaligen Sportdirektors Fredi Bobic verpflichtet, wurde schon als Fehleinkauf verschrien, scheint in den letzten Wochen aber endlich am Neckar angekommen zu sein. Auf der linken Außenbahn legt er mit seinen energiegeladenen Sprints endlich die Dynamik an den Tag, die den VfB in der Vergangenheit dazu veranlasste, ihn für teures Geld beim FC Groningen abzuwerben. Damit trug auch er seinen Teil dazu bei, dass wieder Leben ins Offensivspiel der Mannschaft eingekehrt ist.

Vor dem Hintergrund, dass Trainer Huub Stevens im letzten Saisonspiel womöglich auf einen Hoffnungsträger wie den Spielgestalter Daniel Didavi verzichten muss, könnte eine erneut gute Leistung des Neuzugangs signifikant für einen guten Ausklang dieser Spielzeit werden. Die jüngsten Darbietungen waren fraglos vielversprechend: Kostics vortreffliche – und mit zwei Treffern gekrönte – Leistungen in den vergangenen drei Partien wurden von den Juroren des "kicker" im Schnitt mit der Note 2,33 bewertet.


Vom vermeintlichen Flop zum Lichtblick

Über weite Strecken der Saison deutete wenig auf die Kehrtwende hin. Während es der 22-Jährige unter dem damaligen Coach Armin Veh im ersten Saisondrittel nach einigen Einwechslungen noch sechsmal in die Anfangsformation schaffte, war er nach Amtsantritt vom "Knurrer von Kerkrade" (13. Spieltag) erst einmal außen vor. Zunächst blieb ihm zweimal in Folge ein Auftritt gänzlich verwehrt, anschließend wurde er nur noch sporadisch als Joker aufs Feld geschickt.

Erst am 24. Spieltag kam wieder positive Bewegung in seine Bilanz bei den Schwaben: Nach zwei Startelfeinsätzen auf der rechten Seite setzte sich der pfeilschnelle Kostic ab dem 27. Spieltag auf der linken Außenbahn fest und war seitdem an fünf VfB-Toren direkt beteiligt.

"Er ist mit seiner Schnelligkeit kaum zu halten", kommentierte Sportdirektor Robin Dutt laut "kicker" vor Kurzem das Aufblühen des Flügelturbos und sah in diesem Zusammenhang den Knoten beim sechsfachen U21-Nationalspieler endlich geplatzt. Kopfsache sei es Dutt zufolge gewesen, aber "jetzt wird er gelobt, hat Selbstvertrauen." Neu erworbenes Selbstbewusstsein, dass die Stuttgarter morgen für das Erreichen des rettenden Ufers gut gebrauchen könnte.