Der Hamburger SV hat das Nordderby gegen den SV Werder Bremen mit 3:2 gewonnen – in einem Spiel, das über 90 Minuten hohe Intensität, emotionale Momente und gleich mehrere Wendungen bot. Vor ausverkauftem Haus erwischte der HSV den besseren Start, verpasste aber mehrfach die Führung. Kurz vor der Pause schlug Werder eiskalt zu – und dennoch drehte sich nach dem Seitenwechsel nahezu alles zugunsten der Gastgeber.
Zu Beginn kontrollierte Hamburg weite Teile der Partie, kam über Albert Sambi Lokonga und Jean-Luc Dompé immer wieder gefährlich ins letzte Drittel und zwingend zu Abschlüssen. Doch direkt vor der Halbzeit leistete sich Nicolas Capaldo einen folgenschweren Ballverlust, den Romano Schmid sofort nutzte, um Jens Stage auf die Reise zu schicken. Der Däne vollendete präzise zum 0:1.
Nach der Unterbrechung durch Pyrotechnik verzögerte sich die zweite Halbzeit, doch der HSV fand schnell in seinen Rhythmus zurück. In der 63. Minute belohnte sich das Team schließlich: Eine scharf hereingebrachte Flanke landete nach unübersichtlicher Strafraumszene bei Albert Sambi Lokonga, der technisch sauber zum 1:1 ins linke Eck vollstreckte.
Der Ausgleich löste bei Hamburg sichtbar Energie aus. Wenig später setzte Luka Vušković das Stadion in Ekstase: Eine punktgenaue Fabio-Vieira-Hereingabe verwertete der Innenverteidiger sehenswert per Hacke – ein Treffer, der in jedem Saisonrückblick landen dürfte. Doch die Freude währte nur kurz: Werder antwortete unmittelbar. Über die rechte Seite kombinierten sich Yukinari Sugawara und Romano Schmid stark durch, ehe Justin Njinmah im Strafraum die Nerven behielt und zum 2:2 vollendete.
Der HSV ließ sich davon jedoch nicht beirren und setzte in der Schlussphase alles auf Sieg. Trainer Polzin brachte Yussuf Poulsen – und der Joker zahlte das Vertrauen sofort zurück: Nach Vorlage von Muheim schloss der Däne bereits eine Minute nach seiner Einwechslung eiskalt zum 3:2 ab und drehte das Derby endgültig zugunsten der Hamburger.
Tore:
0:1 Jens Stage (45.+1, Schmid)
1:1 Sambi Lokonga (63.)
2:1 Luka Vušković (75., Vieira)
2:2 Justin Njinmah (78., Schmid)
3:2 Yussuf Poulsen (84., Muheim)