Jan Kirchhoff
Abseits
"Guardiola wird diese Liga verändern"

NevenX

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Obwohl Jan Kirchhoff während seiner Zeit in München bei Pep Guardiola keine große Rolle spielte, findet er im Nachhinein - im Gegensatz zu anderen Ex-Spielern des Spaniers - nur lobende Worte für den Bayern-Trainer und prophezeit im Gespräch mit dem "Guardian", dass die englische Meisterschaft für die Spielzeit 2016/17 bereits entschieden ist.

"Pep Guardiola wird diese Liga gewinnen und verändern, wie man es vorher noch nie gesehen hat. Ich bin mir ganz sicher. Er wird eines der größten Teams bei Manchester City erschaffen und die Liga ohne Schwierigkeiten gewinnen. Man wird einen ganz anderen Spielstil sehen", erklärte Kirchhoff, nach dessen Meinung vor allem für die englische Nationalmannschaft von Guardiolas Ankunft profitieren wird.

"Es ist eine der besten Situationen, die der englische Fußball seit einer sehr, sehr lange Zeit hatte. Das ist die gleiche, wie vor circa fünf Jahren in Deutschland. Es gab viele junge, talentierte Nachwuchsspieler, die in die Mannschaften kamen - und diese Teams hatten sehr gute Trainer: Jürgen Klopp in Dortmund und später Pep Guardiola bei Bayern München. Und die Nationalmannschaft explodierte. Ich glaube nicht, dass wir die Weltmeisterschaft wegen unseres unglaublich guten Bundestrainers gewonnen haben. Ich glaube, sie wurde dank Guardiola und Klopp gewonnen. Es passierte, da diese talentierten Spieler all ihr Fußballwissen, das sie bei den Klubtrainern gelernt hatten, mit zur Nationalmannschaft nahmen.”

Kirchhoff zieht diesbezüglich auch einen Vergleich zu Mauricio Pochettino. Der Argentinier ist seit knapp zwei Jahren bei Tottenham Hotspur. Die Londoner stehen hinter Überraschungsteam Leicester City in der Tabelle aktuell auf Rang 2. “Du kannst bereits Pochettinos Einfluss auf die Nationalmannschaft sehen. Alle seine Spieler wissen, was zu tun ist, sie können das Spiel gut lesen, sind so intelligent und technisch versiert. Unglaublich. Ich vermute, die ganze Liga wird besser durch Guardiola und Pochettino - und Klopp in Liverpool.” Beim 3:2-Sieg der englischen Nationalmannschaft über Deutschland im Berliner Olympiastadion Ende März standen mit Kane, Alli, Dier und Rose vier Spieler der Spurs sowie mit Henderson, Lallana und Clyne drei Akteure der Reds in der Startformation der Three Lions.

Statt mit Guardiola und den Bayern um drei Titel zu spielen, kickt Kirchhoff aktuell in der Premier League mit dem AFC Sunderland um den Klassenerhalt. Bereits vier Punkte beträgt aktuell der Abstand auf den rettenden 17. Rang, auch wenn Sunderland noch ein Nachholspiel gegen den FC Everton zu bestreiten hat. Der gebürtige Frankfurter zeigt sich trotz der prekären Lage mit seinem Schritt auf die Insel überaus zufrieden. “Ich denke, das ist der beste Wechsel, den ich je gemacht habe. Man ist immer auf der Suche nach Glück – und ich bin sehr glücklich hier. Fußball ist mehr, als nur erfolgreich zu sein."

Nach missglücktem Start beim 1:4 gegen Tottenham, als er nach seiner Einwechslung erst einen Ball unglücklich ins eigene Tor abfälschte und wenig später noch einen Elfmeter verursachte, hat sich Kirchhoff im Mittelfeld der Saints durchgesetzt. In den vergangenen acht Ligaspielen gehörte er jeweils der Startelf an.

"Jeder möchte sich wohl fühlen und das ist das erste Mal in 2,5 Jahren, dass ich mich so fühle. Das sieht man glaube ich an meinen Leistungen. So viele Spiele in Folge konnte ich schon lange nicht mehr bestreiten. Jeder wusste, ich war ein guter Spieler, aber ich konnte das nicht auf dem Rasen zeigen", resümiert er, und blickt dabei auch auf die letzten Jahre zurück, als ihn Verletzungen immer wieder zurückwarfen. So musste er fast die komplette Hinrunde aufgrund einer im Sommer durchgeführten Operation an der Achillessehne aussetzen.

“Ich hatte viele Probleme mit meinem Körper. Deshalb bin ich sehr froh über die neue Entwicklung, endlich den Kopf frei zu haben. Viele Male, besonders auf Schalke, war ich sehr betrübt., fühlte mich unwohl." Für die Knappen absolvierte Kirchhoff während seiner 18-monatigen Leihe lediglich 20 Pflichtspieleinsätze.