Jonathan Burkardt
1. FSV Mainz 05
Wenig Kon­ti­nuität, viel Konkurrenz: Svensson über Situation von Burkardt

Kristian Dordevic

© imagoimages / Revierfoto

Das hätten vor der Saison wohl nur wenige Beobachter rund um den 1. FSV Mainz 05 vermutet: Ein Startelfeinsatz von Jonathan Burkardt ist trotz vorhandener Fitness gerade kein Automatismus. Bo Svensson äußerte sich am Donnerstag zur Lage des letztjährigen Leistungsträgers.

Burkardts letzter Startelfeinsatz (wettbewerbsübergreifend) datiert vom 8. Spieltag. Und auch davor war nicht alles Sonnenschein. Eine Muskelzerrung im Oberschenkel hier, eine Fleischwunde am Fuß da, dazu ein grippaler Infekt – macht letzten Endes lediglich sechs Einsätze von Beginn an (bei 13 Pflichtspielen).

Die wiederholten Pausen sind unter anderem das Problem. „Er ist ein Spieler, der diese Kontinuität einfach braucht in seinen Trainingsleistungen. Er muss einfach von der ersten bis zur letzten Minute im Training da sein, um die Power zu bekommen, die er für sein Spiel braucht“, weiß Svensson. In den letzten drei Partien setzte er Burkardt nur als Einwechselspieler für 20 bis 30 Minuten oder sogar gar nicht (Pokal) ein.


Burkardt diese Saison noch ohne Treffer

Ein anderer Grund dafür, dass die Lage ist, wie sie ist: „Er hat jetzt viel Konkurrenz.“ Karim Onisiwo war auch vorher schon wichtiger Bestandteil des Mainzer Angriffs, in dieser Spielzeit untermauert er das Ganze mit Torgefahr. Viermal knipste er schon in der Bundesliga. Diesen Wert erreichte er in der Vorsaison erst am 28. Spieltag.

Enorm treffsicher zeigte sich zuletzt besonders Marcus Ingvartsen. Er hat einen regelrechten Lauf: Viermal hintereinander gelang ihm jeweils ein Tor. Und dann sind da ja auch noch die offensiven Mittelfeldspieler, die Burkardt – bisher ohne eigenen Treffer – den Platz blockieren könnten. Jae-sung Lee, Angelo Fulgini oder gegebenenfalls Anton Stach, der bei Bedarf immer etwas vorrücken kann, wenn Svensson zum Beispiel Leandro Barreiro zusätzlich in die Zentrale zieht.


Mainz muss nach München

Burkardt muss die Situation jetzt einfach annehmen. „Das ist jetzt die Realität“, auch wenn der 22-Jährige vor Saisonbeginn vielleicht davon ausgegangen ist, immer erste Wahl zu sein. „Der wichtigste Faktor ist, wie er damit im Kopf umgeht. Und da begleiten wir ihn.“

Natürlich ändere sich Svenssons „Glaube und Vertrauen in diesen Spieler“ nicht mal eben wegen ein paar Spielen. Burkardt befindet sich also allemal im Rennen um die Startelf. Und der 05-Trainer sieht bei ihm auch den Ehrgeiz, sich den Platz zurückzuholen. Klappts vielleicht schon am Samstag in München? Das hängt sicherlich auch damit zusammen, wie es bei Onisiwo aussieht, der Mittwoch das Training früher beendete.

„Ich habe schon einen Plan“, welche Sturmbesetzung für das Bayern-Spiel am besten passt, erklärte Svensson. Wie der genau aussieht, gab er wenig überraschend jedoch nicht preis.