Jonathan Tah
Bayer 04 Leverkusen
Tah will nach Leverkusen

Kristian Dordevic

© imago images

Der Hamburger SV droht nach Heung-Min Son (2013) und Hakan Calhanoglu (2014) mit Jonathan Tah im dritten Jahr in Folge eines seiner Toptalente an Bayer Leverkusen zu verlieren. Vom entsprechenden Interesse des Werksklubs wurde bereits vor Wochenfrist berichtet. Nach "kicker"-Informationen soll sich nun auch der 19-Jährige entschlossen haben, den Bundesliga-Dino in Richtung Leverkusen zu verlassen.


Eine Frage des Geldes

In den vergangenen Wochen betonten die HSV-Verantwortlichen mehrfach, ab der nächsten Saison – respektive für die Zukunft – mit Tah zu planen. Der Verein entkam in den letzten beiden Spielzeiten jeweils nur knapp dem Abstieg, muss sich im Sommer – wieder einmal – neu aufstellen. Dabei sollte das Abwehrjuwel, dessen Vertrag an der Elbe noch bis 2018 läuft, ein essenzieller Bestandteil des neu ausgerichteten Teams werden.

Peter Knäbel, Direktor Profifußball, bat den U19-Nationalspieler letzte Woche zum Gespräch, um unter anderem auch die Begleitumstände der Ausleihe nach Düsseldorf zu adressieren, die beim Innenverteidiger zu einer – womöglich noch bestehenden – Verstimmung geführt hatten. Nach der Verpflichtung von Cléber Reis entschied sich die Klubführung zu Beginn der abgelaufenen Saison, Tah kurzfristig an die Fortuna zu verleihen. Der gebürtige Hamburger hingegen war eigentlich auf einen Verbleib aus und wollte den Konkurrenzkampf bei den Hanseaten annehmen.

Die Missverständnisse wurden dem Vernehmen nach ausgeräumt. Gleichwohl sieht Tah mittlerweile außerhalb seiner Heimatstadt die bessere Perspektive für sich selbst. Doch auch wenn Bayer Leverkusen prinzipiell das Rennen um den schnellen und robusten Zweikämpfer gemacht hat, gibt sich Knäbel im "kicker" weiterhin kämpferisch: "Wir wollen ihn halten".

Unterm Strich läuft es aber voraussichtlich – wie schon im Fall von Son (10 Millionen Euro) und Calhanoglu (14,5 Millionen) – auf einen erneuten Preispoker hinaus. Das Fachblatt geht davon aus, dass der HSV sein Eigengewächs nicht für unter acht Millionen Euro ziehen lassen wird. Ist der Verlust eines weiteren Hoffnungsträger tatsächlich nicht abzuwenden, sollten im Gegenzug zumindest die finanziellen Bedingungen des Neuaufbaus bedeutend verbessert werden.

Bereits in der letzten Woche berichtete das "Hamburger Abendblatt", der HSV sei einem Verkauf grundsätzlich nicht abgeneigt, da man mit den Leistungen des Innenverteidigers in der abgelaufenen Zweitligasaison nicht vollends zufrieden sei.