Joshua Sargent
Trotz Tor in Berlin: Sargent kann sich nicht empfehlen

Fabian Kirschbaum

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Am letzten Spieltag ist Joshua Sargent zwar als Torschütze gegen Hertha BSC (Endstand 2:2) in Erscheinung getreten, dennoch sah sein Cheftrainer beim SV Werder Bremen, Florian Kohfeldt, eine insgesamt ambivalente Leistung des jungen US-Amerikaners. Besonders dessen taktisches Fehlverhalten monierte er. Für einen Verbleib in der Startelf hat sich Sargent zumindest nicht aufdrängen können.

Der 20-jährige erfüllte zwar seine Aufgabe als Stürmer direkt in der 3. Minute beim Führungstreffer. Im Defensivverhalten war seine Aufgabe dann, sich auf die Zehnerposition zurückfallen zu lassen, da die Norddeutschen in der Zentrale mit der in Bremen gut bekannten Raute für defensive Stabilität sorgen wollten. Das funktionierte allerdings nur eine begrenzte Zeit.

"Das hat anfangs so gut geklappt, dass die Hertha jeden Ball die Linie lang gespielt hat und wir den hinten ablaufen konnten. Doch nach 25 Minuten sehe ich, wie ein Josh Sargent auf einmal in gutem Willen den Innenverteidiger anläuft, weil er Druck machen will", so Kohfeldt, der damit eine Kettenreaktion ausgelöst sah, die dann im großen Ganzen schlecht für das Spiel und den Matchplan der Grün-Weißen war.


Sargent muss auch die kleinen Dinge verbessern

Und nicht nur hinsichtlich des mannschaftstaktischen Verhaltens sah der Übungsleiter noch Verbesserungspotenzial bei Sargent. Gleichzeitig lobte er den Rechtsfuß aber auch für dessen Fleiß: "Josh hat alles reingeworfen, was er heute hatte. Er hat gute Aktionen gehabt."

Jedoch muss er noch lernen, "dass er sich darauf fokussiert, die kleinen Dinge zu Ende zu bringen. Er hat den Ball, er sichert ihn, das macht er mittlerweile auch deutlich besser, aber er verliert den Ball dann häufig mit dem zweiten Kontakt, weil er nicht sauber bleibt und schon wieder weggehen will."

Am 26. Spieltag kommt dann Leihgabe Davie Selke für den Angriff wieder zurück, der aufgrund einer Klausel nicht gegen seinen Stammverein aus der Hauptstadt spielen durfte. Für Sargent könnte diese Rückkehr daraufhin wieder einen Bankplatz bedeuten, wenn man aus Werder-Sicht am Montag um 20:30 Uhr in einem Geisterspiel auf Bayer Leverkusen trifft.