Julian Weigl
Borussia Mönchengladbach
Beachtliches Debüt

Kristian Dordevic

© imago images

Der imponierende 4:0-Erfolg des BVB über Borussia Mönchengladbach schlug in Anbetracht der an den Tag gelegten Dominanz der Schwarz-Gelben hohe Wellen in Fußballdeutschland und offenbarte gleichsam als Kontrast zur vergangenen Krisensaison gleich mehrere Gesichter des neuen Aufschwungs. Eines von ihnen darf ohne Frage Youngster Julian Weigl zugeordnet werden, der am Samstagabend auf beeindruckende Art und Weise seinen Einstand in der Bundesliga gab.

Mit unbekümmerter Leichtigkeit erledigte der 19-jährige Neuzugang von 1860 München (2,5 Millionen Euro) "ganz unaufgeregt seine Arbeit", wie Mannschaftskollege Mats Hummels laut "kicker" nach dem Spiel richtig konstatierte. 91 Ballkontakte zeugten davon, dass er von seinen Mitspielern häufig gesucht und gefunden wurde. Oder anders gesagt: Im Kreise des Teams erfährt Weigl bereits große Akzeptanz. Der zahlte das Vertrauen mit einem nahezu fehlerfreien und selbstbewussten Auftritt zurück, bei dem er von 84 Pässen 79 an den Mann brachte – diese Quote markierte den Bestwert.


"Wir dachten eher: Wir entwickeln ihn dorthin." – Sportdirektor Michael Zorc

Weigl als einer der Taktgeber im Mittelfeld, das haben sie in Dortmund nach der ungefähr siebenwöchigen Eingewöhnungszeit "vielleicht erahnen" können, so Sportdirektor Michael Zorc, der wie Trainer Thomas Tuchel mit Lob für die eigentlich als "Perspektivprojekt" rekrutierte Neuerwerbung nicht hinterm Berg hält. Gegenüber der "BILD"-Zeitung erklärte sich Zorc das erstaunliche Aufblühen des Talents mit dem idealen Rahmen bei den Westfalen, "in dem sein Passspiel und seine Übersicht sehr schnell zum Tragen gekommen sind."

Schon in der Vorbereitung fiel Weigl auf und sorgte mit seiner Startelfberufung im ersten Pflichtspiel der Saison (1:0 beim Wolfsberger AC) sowie im entsprechenden Rückspiel für Aufsehen. Wie in der Bundesliga verwies er auch da Sven Bender und Elf-Millionen-Euro-Einkauf Gonzalo Castro auf die Plätze. Für den Moment, so hat es den Anschein, ist Julian Weigl der eigentliche BVB-Königstransfer dieses Sommers.