Koen Casteels
VfL Wolfsburg
Casteels greift an

Kristian Dordevic

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Die kürzlich aufgekommene Torhüterfrage beim VfL Wolfsburg hatte scheinbar ihre Antwort bekommen, als Trainer Dieter Hecking Stammtorhüter Diego Benaglio nach dessen langwieriger Rippenblockade sowohl in Leverkusen (0:3) als auch gegen Real Madrid (2:0) als Schlussmann aufbot. Der zwischenzeitlich eingesprungene und überwiegend souverän aufgetretene Koen Casteels nahm derweil wieder auf der Bank Platz.

Bis zum vergangenen Wochenende: Beim Aufeinandertreffen mit den Mainzern (1:1) stand der Belgier wieder zwischen den Pfosten, Benaglio fehlte demgegenüber überraschend im Kader.

"Diego war fünf Wochen raus, ist noch nicht wieder so im Rhythmus drin", begründet Hecking laut "kicker", obendrein seien die englischen Wochen mit dem aktuellen Dreierpack – Real, Mainz, Real – "eine mental hohe Beanspruchung". Daher erachtet der Wölfe-Coach den vorübergehenden Torwartwechsel als "das Normalste der Welt". Im Rückspiel gegen Madrid werde der Schweizer Stammkeeper wieder das Tor hüten.

Gleichwohl wurde die Diskussion darüber, ob Benaglios Status als Nummer 1 zunehmend aufweicht, durch die Maßnahme angeheizt, zumal sich Casteels als echter Konkurrent erweist. Gegen Mainz zeigte der 23-Jährige seine vielleicht beste Saisonleistung und sammelte gute Argumente für seinen Anspruch, bei den Niedersachsen "nicht noch ein, zwei Jahre auf der Bank" abzusitzen.

Interessant könnte es am ehesten nach der Saison werden, denn im Sommer steht Wolfsburg bei Benaglio, dessen Vertrag bis 2017 datiert ist, theoretisch vor der Frage, ob man mit dem im September 33 Jahre alt werdenden Torhüter verlängern oder gegebenenfalls eine Ablösesumme für ihn einstreichen will.