Marcel Sabitzer
Borussia Dortmund
Sabitzer bringt als Sechser "andere Komponente" ein

Kristian Dordevic

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Marcel Sabitzer ist nicht erst seit der Rückrunde eine Allzweckwaffe von RB Leipzig. Er machte bisher alle 21 möglichen Spiele in Bundesliga, und das auf verschiedenen Positionen. Ein Blick auf die vergangenen Partien zeigt: Julian Nagelsmann hat den Offensivakteur derzeit weiter zurückgezogen, auf eine Sechserposition.

Worin er viele Vorteile sieht, wie der Chefcoach auf der Pressekonferenz vor dem 22. Spieltag deutlich zum Ausdruck brachte. Angefangen habe es damit, dass Sabitzer im Verlauf der Spiele immer wieder mal ins defensive Mittelfeld zurückbeordert wurde.

Vor allem dann, wenn Nagelsmann (per Einwechslung) einen Offensivakteur mehr aufs Feld bringen wollte. Sabitzer zu versetzen bot sich in solchen Fällen an. Denn so kam der Coach umhin, einen offensiven Spieler zu opfern. Man habe die Variante mit dem torgefährlichen Österreicher probiert und "er hat es sehr gut gemacht", lobte der Fußballlehrer.

Während Spieler wie Konrad Laimer und Tyler Adams ähnliche Typen sind und folglich ähnliche Qualitäten haben, bringe Sabitzer eine "andere Komponente" mit. Das Miteinander verschiedener Spielertypen ist ein Aspekt, auf den Nagelsmann mitunter Wert legt.


"Trainer" Sabitzer coacht Timo Werner

Als Sechser zeige der 25-Jährige noch mehr Ballsicherheit als auf einer Achterposition, "hat viele gute Ideen, gute Spielverlagerungen" und obendrein "eine gute Qualität, Bälle zu erobern", was Nagelsmann auf die taktisch sehr gute Ausbildung zurückführte.

Was dem Übungsleiter besonders gefiel, auch zuletzt beim 0:0 gegen die Bayern: "Er war schon wie ein Trainer auf dem Platz, hat viel gecoacht. Er hat die Jungs oft nach vorne gepeitscht, hat Timo [Werner] erklärt, wie der Übergang zum hohen Pressing besser funktioniert. Das macht er auf der Zehn weniger".


Sabitzer mag die "tragende Rolle" als Sechser

Sabitzer bringt also nicht nur eine "andere fußballerische Komponente" ins Zentrum, sondern scheint dort mehr als ohnehin schon einen Leader zu geben. Seit dem Abgang von Diego Demme vertritt er außerdem Willi Orban als Mannschaftskapitän. Als Führungsfigur ist er derzeit vielleicht so wichtig wie nie.

Sportlich ist er es sowieso bereits lange. Und auch wenn die Acht oder die Zehn dem ÖFB-Nationalspieler ein bisschen lieber ist, gilt in Bezug auf die Sechs: "Er mag die Position auch, es ist eine tragende Rolle."