Marco Friedl
SV Werder Bremen
Friedl überzeugt in der Mitte

Lukas Heyer

Die Umstellung auf eine Dreierkette beim 0:0 des SV Werder Bremen gegen den FC Augsburg könnte über das Jahresende hinaus Bedeutung haben. Marco Friedl rückte dabei erstmals seit längerer Zeit wieder in die Abwehrmitte und überzeugte als zentraler Organisator mit hoher Passsicherheit, Präsenz in den Zweikämpfen und klarer Struktur im Spielaufbau.

Für Außenstehende war vor der Partie nicht sicher, dass der Österreicher wegen seiner Schulterprobleme überhaupt spielen könnte. Für ihn selbst war das aber länger klar: „Ich habe schnell gewusst, dass ich spielen kann.“

Der Kapitän machte nach Abpfiff keinen Hehl daraus, wie sehr ihm die Rolle im Zentrum entgegenkommt. „Es ist einfach etwas anderes, wenn du eine Position gefühlt deine gesamte Profikarriere hinweg spielst.“ Die Abläufe seien vertrauter, Entscheidungen fielen leichter, die eigene Wirkung auf Mitspieler sei größer. Nach Wochen auf der linken Seite war der Auftritt gegen Augsburg für Friedl damit auch ein deutliches persönliches Signal mit Blick auf seine bevorzugte Position.

Wie plant Trainer Horst Steffen nach der Winterpause?


Trainer Horst Steffen ordnete die Systemumstellung jedoch sachlich ein. Die Dreierkette sei aus der Spielsituation heraus gewählt worden, um Stabilität zu gewährleisten. Gleichzeitig betonte der Coach, dass Friedl die zentrale Rolle zwar mehr liege, daraus aber keine automatische Festlegung für die kommenden Aufgaben abzuleiten sei.

Zumal sich die personelle Ausgangslage nach der Winterpause wieder verändert: Mit Karim Coulibaly kehrt ein Innenverteidiger zurück, der gegen Augsburg wegen einer Gelb-Roten Karte fehlte und zuvor regelmäßig im Zentrum gesetzt war. Ob Werder künftig erneut auf eine Viererkette setzt oder die Dreierkette als echte Alternative etabliert, bleibt offen.