Marco Friedl
SV Werder Bremen
Steffen stellt klar: Friedl bleibt vorerst links

Lukas Heyer

Marco Friedl ist beim SV Werder Bremen aktuell gefordert, seine gewohnte Rolle zu verlassen. Der Kapitän läuft seit mehreren Spielen auf der linken Abwehrseite auf – eine Position, die er zwar ordentlich ausfüllt, mit der er sich aber nur schwer anfreunden kann. „Ich habe jetzt oft genug gesagt, dass ich mich innen wohler fühle“, erklärte der 27-Jährige nach dem 2:1-Sieg gegen den VfL Wolfsburg laut der DeichStube. Dennoch muss er sich zunächst damit abfinden.

Trainer Horst Steffen dämpfte die Hoffnung auf eine schnelle Rückkehr des Österreichers in die Abwehrmitte. „Ich habe Marco schon gesagt, dass das jetzt erst mal seine Rolle ist“, stellte der Coach klar. Friedl dürfe sich „damit beschäftigen, dass das auch seine Position sein kann“. Für den Verteidiger, der beim Heimsieg bereits zum vierten Mal in Folge als Linksverteidiger auflief, ist das eine Herausforderung – zumal seine Körpersprache zuletzt nicht immer überzeugte.

Kritik und Selbstreflexion des Kapitäns


Beim Auswärtsspiel in Mainz (1:1) hatte Friedl deutlich erkennbar mit seiner Situation gehadert. „Es darf eine positive Ausstrahlung geben von allen Spielern, egal wie ein Spiel läuft. Das habe ich Marco auch gesagt“, berichtete Steffen von einem klärenden Gespräch. Friedl zeigte sich einsichtig: „Als Kapitän darf so etwas nicht sein. Mein Auftreten war nicht gut.“

Gegen Wolfsburg präsentierte er sich wieder stabiler und mannschaftsdienlicher, auch wenn sein Wunsch nach einem Platz im Zentrum weiter besteht: „Ich hoffe, dass es irgendwann kein Muster mehr ist.“

Verletzungssorgen zwingen zur Improvisation


Die Umstellung hat vor allem personelle Gründe. Mit Maximilian Wöber, Felix Agu und Olivier Deman fehlen gleich drei etatmäßige Linksverteidiger längerfristig. Zudem stand Isaac Schmidt eine Weile nicht zur Verfügung, weshalb Steffen gezwungen war, zu improvisieren. Friedl übernahm – und soll das anscheinend vorerst auch weiterhin tun.

Im Abwehrzentrum agieren stattdessen bis auf Weiteres der aktuell stark aufspielende Amos Pieper (27) und Durchstarter Karim Coulibaly (18). Steffen: „Die beiden Jungs in der Mitte machen es gerade gut, sodass ich es einfach schade fände, einen von ihnen rauszunehmen“

So wird es im Gastspiel bei RB Leipzig (23. November) nach der Länderspielpause voraussichtlich bei der aktuellen Konstellation bleiben …