Matheus Cunha
1. Bundesliga
Cunha wieder im Training – zieht Dárdai „Spazier­gang“-Kon­se­quenz?

airlomax

© imagoimages

Wie ist es um Matheus Cunhas Situation bei Hertha BSC bestellt? Diese Frage stellt sich sowohl unter sportlichen und gesundheitlichen Aspekten als auch im Hinblick auf einen möglichen Wechsel. Zunächst zur Fitness: Nach zwischenzeitlicher Schonung hat sich der Brasilianer im Mannschaftstraining zurückgemeldet und voll trainiert, steht also zur Verfügung. Aber stellt ihn Cheftrainer Pál Dárdai auf?

Nach der 1:3-Niederlage beim 1. FC Köln prasselte seine Kritik (nicht nur) auf Cunha ein. „In Deutschland kann man sich das nicht leisten, nicht gegen den Ball zu arbeiten oder individuelle Sachen zu machen. Dann rutscht alles weg“, sagte der Ungar, bevor er noch deutlicher wurde.

„Es gibt Szenen, die überhaupt nicht in Ordnung waren. Dass man als Stürmer nur vorne bleibt und zurückspaziert. Wenn einer das nicht ändern will, verstehe ich die ganze Welt nicht. Wie kommt so ein Fußballer in 90 Minuten in den Spaziergang-Modus? Ich kenne das nicht“, so Dárdai.


Dárdai: „Dann werden wir sehen, welche Konsequenz ich ziehe, wenn einer bei uns spaziert“

In der Deutlichkeit seiner Worte versuchte der 45-Jährige dann aber auch lobende Worte für den Olympiasieger zu finden. „Jede Woche gucke ich mir das Training an und sehe, wie gut Matheus Cunha ist. Er ist ein guter Junge.“

Mittlerweile hat Dárdai mit Cunha wie angekündigt über die Angelegenheit geredet, wie er am Donnerstag bestätigt, „nicht nett, sondern ehrlich“. Das Verhältnis der beiden habe durch die Angelegenheit nicht gelitten, „wir sind genauso Freunde wie früher“.

Und dennoch: „Dann werden wir sehen, welche Konsequenz ich ziehe, wenn einer bei uns spaziert.“ Die Entscheidung für das anstehende Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg (Samstag, 15:30 Uhr) fällt Dárdai am Freitag.


Atlético Madrid bereitet angeblich Angebot vor

Unterdessen reißen die Wechselgerüchte nicht ab. Unter anderem heißt es, Hertha wolle Cunha loswerden. Medienberichten zufolge soll sich Atlético Madrid mit ihm befassen. Es steht im Raum, dass die Spanier ein Angebot in Höhe von 30 Millionen Euro plus 5 Millionen Euro an Boni vorbereiten.

Ein Angebot von Zenit St. Petersburg hingegen soll der Offensivspieler jüngst ausgeschlagen haben. Er sehe sich, so berichtet es der kicker, in einer Top-Liga und im Idealfall in der UEFA Champions League.

Für Cunha gibt es in der spanischen Hauptstadt allerdings auch einen Konkurrenten bezüglich eines Wechsels. Demnach ist der Verein um Cheftrainer Diego Simeone auch an Dušan Vlahović von der AC Florenz interessiert. Dass beide kommen, gilt als unwahrscheinlich.

Berlins Sportdirektor Arne Friedrich gab auf Nachfrage nicht viel Einblick. „Am Ende ist es so, dass wir mit jedem Spieler diskutieren, wenn ein Angebot reinkommt“, sagte er ganz allgemein. Immerhin bestätigt er: „Wir haben nichts vorliegen, bei dem wir sagen, dass wir jetzt eine Entscheidung treffen müssen.“ Was in den eineinhalb Wochen bis zur Schließung des Transferfensters passiert, könne er nicht sagen.