Bereits Ende Mai kursierte in den Medien die Meldung, BVB-Verteidiger Matthias Ginter stehe wieder auf dem Wunschzettel von Max Eberl, seines Zeichens Sportdirektor bei Borussia Mönchengladbach. Die Fohlen zeigten bereits vor der abgelaufenen Saison Interesse am damaligen Freiburger, letztendlich machte aber Borussia Dortmund das Rennen.
Wie die "Sport Bild" in ihrer aktuellen Ausgabe schreibt, favorisieren die Gladbacher Borussia diesbezüglich ein Leihgeschäft. Doch genau das schließen die Westfalen angeblich aus, würden – wenn überhaupt – nur einen Verkauf in Betracht ziehen. Nach Informationen des Sportmagazins würde der 21-Jährige zehn Millionen Euro kosten. Genau die Summe, die Borussia Dortmund im vergangenen Sommer in den Breisgau überwiesen hatte.
Ginter ist in seinem ersten Jahr im Ruhrgebiet der Durchbruch nicht gelungen. Während er 2013/14 an der Dreisam als absolute Stammkraft lediglich knapp über 20 Bundesligaminuten verpasste, lief er im neuen Trikot nur neunmal von Beginn an auf (viermal im defensiven Mittelfeld). In der Dortmunder Abwehrreihe gab es für ihn an der Vormachtstellung von Mats Hummels, Sokratis und Neven Subotic nichts zu rütteln.
Alternative für das defensive Mittelfeld
Neben dem etwaigen Verkauf von Ginter stehen beim Champions-League-Finalisten von 2013 außerdem die Transfers von Ilkay Gündogan oder auch Ciro Immobile im Raum. Der "Sport Bild" zufolge hoffen die Verantwortlichen intern auf Sommereinnahmen in Höhe von 40 Millionen Euro. Den Löwenanteil dieses Betrags würde sicherlich ein Wechsel von Gündogan einbringen, für den die Schwarz-Gelben eine Ablösesumme von rund 25 Millionen Euro anstreben.
Was die Borussia aus Gladbach anbelangt, so macht das Interesse an Ginter, der noch bis 2019 an den BVB gebunden ist, insbesondere auch vor dem Hintergrund Sinn, dass die aktive Zeit des österreichisch-niederländischen Abwehrduos um Martin Stranzl (34) und Roel Brouwers (33) in nicht allzu ferner Zukunft voraussichtlich zur Neige gehen wird. Trotz der Vertragsverlängerungen der Routiniers bis 2016 hatte Fohlen-Manager Eberl in der jüngeren Vergangenheit immer wieder betont, noch einen jungen Innenverteidiger ins Boot holen zu wollen. In diesem Zusammenhang wurden zuletzt auch die Namen Chancel Mbemba (20) und Andreas Christensen (19) gehandelt.
Nach der Rückkehr von Christoph Kramer zu Bayer Leverkusen könnte Ginter am Niederrhein überdies eine Rolle im defensiven Mittelfeld zukommen. Jenen Part hatte er mitunter schon in Dortmund als auch in Freiburg übernommen. Von der Statur her (1,88 Meter) entspricht er seinem Weltmeisterkollegen (1,89) zumindest eher als der aus Hannover verpflichtete Lars Stindl (1,80). Allerdings stellt sich hier die Frage, ob der Neuzugang in den Planungen von Fohlen-Coach Lucien Favre diese Lücke nicht dennoch schließen soll oder letzten Endes für eine offensivere Position vorgesehen ist.