Matthias Ginter
SC Freiburg
Nach Gin­ter-Aus­sa­gen: Abschiedsspiel in Gefahr

Bennet Stark

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Die Zusammenarbeit zwischen Borussia Mönchengladbach und Innenverteidiger Mathias Ginter, den es nach der Saison ablösefrei zum SC Freiburg zieht, endet nicht gerade harmonisch. Ob das Auswirkungen auf einen Einsatz im letzten Saisonspiel gegen die TSG Hoffenheim (Samstag, 15:30 Uhr) hat, bleibt unklar.

Grund für die negative Stimmung sind Aussagen Ginters in dem Fan-Podcast MitGeredet.. Dort kritisierte er den Verein und sprach von einem „Alibi-Angebot“, dass der Verein ihm im Herbst unterbreitet habe. Zudem sagte er, dass unter Ex-Coach Marco Rose (jetzt Borussia Dortmund) noch mit ihm geplant worden wäre. Im Sommer sei ihm dann mitgeteilt worden, dass Gladbach ihn verkaufen wolle. Ginter zeigte sich enttäuscht über diese Wendung: „Da ist etwas kaputtgegangen.“

Gladbachs Sportdirektor Roland Virkus war nicht erfreut von den Aussagen Ginters, antwortete am Donnerstag: „Ich habe gelernt, im Leben niemals negativ über andere Menschen und seinen Arbeitgeber zu sprechen. Das ist, was ich Matze mitgegeben habe. Das macht man nicht. Das ist meine persönliche Meinung. Er hat viele Erfolge zusammen mit dem Klub gefeiert, er hat Champions League und Europa League gespielt. Mehr möchte ich gar nicht dazu sagen.“


Abschiedsspiel von Ginter steht auf der Kippe

Die insgesamt von Erfolg gekrönte Zusammenarbeit – Ginter kam 2017 für 17 Millionen Euro von Borussia Dortmund – endet also im Zwist. Die Rheinische Post beispielsweise geht daher nicht mehr davon aus, dass der 28-Jährige im Saisonfinale gegen Hoffenheim noch sein Abschiedsspiel bekommt. Dass er nochmal zum Einsatz kommt, „wäre eher schon eine Überraschung“, heißt es in dem Bericht.

Doch das liegt in der Hand von Cheftrainer Adi Hütter. Dieser zeigte sich natürlich ebenfalls nicht erfreut über Ginters Aussagen. „Am besten ist, dass man wenig dazu sagt“, gab Hütter in der Medienrunde zu Protokoll. „Es gibt Leute, die es anders machen. Aber ich möchte dazu überhaupt nichts sagen, ganz ehrlich.“

Auf die Frage, ob Ginter noch ein paar Minuten zum Abschied erhalte, sagte Hütter: „Über die Aufstellung rede ich nicht, auch vor dem letzten Spiel nicht.“


Option wäre Abkehr von der Dreierkette

Bleibt die Frage, ob sich Gladbach ein Fehlen von Ginter gegen Hoffenheim überhaupt leisten kann. Zumindest würde es eng, wenn Hütter sein System mit der Dreierkette beibehalten will. Nico Elvedi fehlt noch rotgesperrt, Tony Jantschke hat sich Anfang der Woche einer Knieoperation unterzogen und Jordan Beyer, der im vergangenen Spiel ausgewechselt werden musste, ist noch angeschlagen.

Bei Beyer gebe es aber immerhin noch Hoffnung, dass er es rechtzeitig schaffen könnte. Sollte er fit werden, dürfte er in der Dreierkette der Gladbacher bleiben. Andernfalls muss Hütter wohl auf eine Viererkette umstellen – vorausgesetzt er stellt sich gegen einen Startelfeinsatz von Ginter. Dann käme ein Lars Stindl wieder ins Spiel, der in einem 4-2-3-1 die Zehnerposition bekleiden könnte.