Medhi Benatia
1. Bundesliga
Wehrt sich gegen Kritik

Kristian Dordevic

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In der Bayern-Defensive verschärft sich die Konkurrenzsituation: Mit Holger Badstuber, der nach überstandener Verletzung (Muskelsehnenriss im Oberschenkel) in der Liga zuletzt dreimal hintereinander von Beginn an auflief, stehen Trainer Pep Guardiola bald wieder alle Innenverteidiger zur Verfügung. Seit Neuestem stellt sogar David Alaba diesbezüglich eine weitere Option für den Katalanen dar.

Zumeist stritten sich Dante und Medhi Benatia um einen Platz neben Jérôme Boateng, der für viele Experten als bester Innenverteidiger der Bundesliga gilt und gefühlt einen Status als unantastbarer Spieler hat. Nicht selten wurden sowohl der Brasilianer als auch der Marokkaner bei ihren Darbietungen mit Argusaugen verfolgt und im Anschluss zum Objekt recht überzogener Kritik gemacht, wogegen sich Dante jüngst bereits zur Wehr setzte. Nun meldet sich auch sein Kollege Benatia zu Wort.


Urteilsspruch des Kaisers

Benatia kam am sechsten Spieltag zu seinem Debüteinsatz im Bayern-Dress und lief in zehn Ligapartien von Beginn an auf. In der Champions League stand er bis zu seinem Platzverweis gegen Manchester City (2:3) sogar jedes Mal in der ersten Elf. Jene Rote Karte – die erste seiner Karriere – wurde sodann zum Anlass für neuerliche Beanstandungen genommen.

Insbesondere die Schelte von Franz Beckenbauer, der die Aktion als "dumm" abstempelte, schlug Wellen und sorgte bei dem marokkanischen Nationalspieler für Unverständnis und Enttäuschung. Der Ehrenpräsident der Bayern habe ihn vorher "noch nie persönlich getroffen, nie mit ihm gesprochen", offenbart Benatia seinen damaligen Schock ob des Tadels: "Das war schon hart für mich."

So hart, dass er deswegen sogar das Gespräch mit Sportvorstand Matthias Sammer suchte. Ausgerechnet der Chefkritiker an der Säbener Straße vermochte seinen Schützling in dieser Sache letztendlich zu beruhigen. Allerdings ist damit zu rechnen, dass angesichts der starken Konkurrenz beim FCB künftig weiterhin jede seiner Aktionen penibel unter die Lupe genommen wird und – gegebenenfalls – wieder kritische Stimmen hervorruft. Unter diesem Gesichtspunkt ist Benatia gut beraten, sich eine dicke Haut zuzulegen.