Mitchell Weiser
SV Werder Bremen
Mitchell Weiser im Höhenflug

Kristian Dordevic

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Hertha BSC, als Tabellenfünfzehnter der Vorsaison (punktgleich mit dem HSV) beinahe Teilnehmer der Relegation, hat sich nach zehn Spieltagen der laufenden Spielzeit überraschend im oberen Tabellendrittel der Liga festgesetzt und besitzt mit nunmehr 17 Punkten ein Zehn-Punkte-Polster auf Platz 16. Unter anderem deshalb, weil der Hauptstadtklub mittlerweile auch die eher schmucklosen Partien für sich entscheiden kann.

So auch geschehen am Samstagabend im Spiel gegen den FC Ingolstadt (1:0), als Berlin insbesondere in offensiver Hinsicht in schlechter Verfassung war, dafür aber umso effektiver agierte. Ein einziges Erfolgserlebnis vor dem gegnerischen Tor reichte, um einen Sieg gegen die sich an der Berliner Abwehr und Torhüter Rune Jarstein die Zähne ausbeißenden Schanzer einzufahren. Torschütze des Abends war Neuzugang Mitchell Weiser, der mit dem Treffer nicht nur den Aufwärtstrend der Hertha zementierte, sondern auch seinen eigenen.


Ein Fall für den Bundestrainer?

Weisers Schritt, vom FC Bayern zu den Blau-Weißen zu wechseln, ist in den Augen von Hertha-Trainer Pál Dárdai "auch gut für den deutschen Fußball", wie der Ungar gegenüber der "Berliner Morgenpost" verriet. Während die weitere Perspektive an der Isar bestenfalls durchwachsen gewesen wäre, kann Weiser in Berlin Erfahrungen sammeln: " Bei uns ist er Stammspieler und kann sich weiterentwickeln."

Vor allem mit Blick auf die neuralgische Rechtsverteidigerfrage in der Nationalelf rückte der Mittelfeldspieler ob seiner guten Darbietungen in den letzten Wochen zum Teil stärker in den Fokus, wurde mitunter als der kommende DFB-Nationalspieler von Hertha BSC angesehen. Wenngleich Weiser laut Dárdai noch viel Arbeit vor sich habe, ist dieses Gedankenspiel für den Coach offenbar nicht völlig aus der Luft gegriffen. "Sollte […] eine Einladung für Mitch kommen, würden wir uns alle sehr freuen", lautete Dárdais jüngste Stellungnahme im "ZDF" zur Causa Nationalmannschaft.