Beim SC Freiburg erlebt Nicolas Höfler aktuell die wohl schwierigste Phase seiner langen Laufbahn. Der 35-Jährige kommt in dieser Saison noch auf keinen Startelfeinsatz – zu groß ist inzwischen die Konkurrenz im defensiven Mittelfeld, wo sich andere Profile durchgesetzt haben. Seine Rolle schrumpft damit weiter.
Während Höfler 2024/25 noch auf sieben Startelfnominierungen in 22 Pflichtspieleinsätzen kam, stehen nun lediglich 80 Einsatzminuten aus fünf Jokereinsätzen in Bundesliga und Europa League zu Buche. Trainer Julian Schuster setzt im Zentrum bevorzugt auf Dynamik und Tempo – Qualitäten, die Shootingstar Johan Manzambi oder auch Patrick Osterhage stärker einbringen.
„Natürlich bevorzuge ich bestimmte Profile, aber das ist nicht in Stein gemeißelt“, betonte Schuster vor einiger Zeit. Höfler nehme die Lage professionell an, auch wenn sie „keine zufriedenstellende Situation“ sei.
Zuletzt griff Schuster dennoch auf die Erfahrung des Routiniers zurück: In den Europa-League-Spielen gegen Utrecht (2:0) und Nizza (3:1) war Höflers Ballsicherheit für jeweils rund 25 Minuten gefragt. „Damit war ich zufrieden“, so der Coach, der den früheren Leistungsträger nicht als Spieler in einer bloßen Standby-Rolle sieht, sondern weiter auf das Leistungsprinzip verweist.
Auch Sportdirektor Klemens Hartenbach lobt den Umgang des Routiniers mit der veränderten Situation. „Jetzt ist es optimal. Chicco (Spitzname von Höfler, d. Red.) ist immer bereit, wenn man ihn braucht.“ Die vergangene Saison sei für Höfler noch schwieriger gewesen, doch inzwischen habe sich der Eindruck eingestellt, „dass es ihn nicht mehr völlig runterreißt, wenn andere die Nase vorn haben“.
Im strukturellen Wandel des Freiburger Mittelfelds bleibt Höfler damit ein verlässlicher Faktor – auch wenn seine Einsätze seltener geworden sind. „Es tut immer weh. Und es gibt keine Blaupause für den Umgang mit verdienten Spielern im Herbst ihrer Karriere“, so Hartenbach.