Oliver Burke
1. Bundesliga
Nachhol­be­darf im Defen­sivverhal­ten

Kristian Dordevic

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Als RB Leipzig am Sonnabend Borussia Dortmund als Gegner in der Red Bull Arena empfing, war es das erste Mal nach 22 Jahren, dass es in Leipzig wieder Erstligafußball zu bestaunen gab. Das Spiel wurde dem Anlass insgesamt gerecht – am Ende setzten sich die Hausherren durchaus nicht unverdient mit 1:0 gegen den Vizemeister durch. Der Triumph kam dabei gleichsam per Einwechslung: Joker Naby Keita erzielte das Tor des Abends nach Zuspiel des ebenfalls nachträglich aufs Feld gekommenen Oliver Burke.

Eine Koproduktion zweier Neulinge also, die den Klub im Sommer zusammen gut 30 Millionen Euro kosteten. Nicht zuletzt angesichts dieses Umstands, mit solch einer Qualität auf der Ersatzbank in ein Bundesligaspiel gehen zu können, gelten die Sachsen mitunter als der etwas andere Aufsteiger.

Trainer Ralph Hasenhüttl sah sich diesbezüglich gestern im Sonntagstalk "Doppelpass" indes am Beispiel Burke zu relativierenden Aussagen veranlasst. "Wir sprechen ja nach wie vor von Talenten, von jungen Spielern", merkte er an. Gewiss habe der Schotte enorm viel gekostet. "Warum? Weil er Potenzial für noch viel,viel mehr hat."

Dann trat der Fußballlehrer auf die Euphoriebremse: "Aber wenn ich ihn jetzt so in den ersten Einheiten sehe, dann muss ich sagen: Seine Festplatte, was die Arbeit gegen den Ball anbelangt, die ist weiß. Die ist leer." Bis auf Weiteres wird es für 19-jährigen Neuzugang aus Nottingham daher nicht für mehr als Einwechseleinsätze reichen:

"Da hat er in seinem Leben noch nie was davon gehört und wahrscheinlich auch noch nie was dafür getan. Dementsprechend wird das dauern, bis er auf dem Niveau ist, wo er dann auch wirklich 90 Minuten weiterhilft."