Die Torhüterfrage bei RB Leipzig hat kurz vor Saisonbeginn für reichlich Gesprächsstoff gesorgt. Während vieles auf einen Generationenwechsel hindeutete, entschied sich Trainer Ole Werner überraschend für Routinier Péter Gulácsi als Stammkeeper.
Der 35-Jährige, dessen Vertrag bis 2026 läuft, hütet aktuell das Tor der Sachsen – und macht keinen Hehl daraus, dass er sich eine Verlängerung über diese Laufzeit hinaus wünscht. „Meine Familie und ich sind sehr glücklich in Leipzig. Ich würde mich sehr freuen, wenn es über die Saison hinaus weitergehen würde“, sagte der Ungar bei Sky 90.
Mit konstant starken Leistungen hat Gulácsi bewiesen, dass er trotz seines Alters noch zur Spitze der Bundesliga gehört. Neben seinen Paraden betont er selbst die Bedeutung des modernen Torhüterspiels: „Bälle halten reicht nicht mehr. Man muss das Spiel lesen können, im Aufbau fehlerlos agieren.“
Vandevoordt mit angespannter Situation
Für Maarten Vandevoordt gestaltet sich die Situation dagegen knifflig. Der Belgier war 2024 für 10 Millionen Euro verpflichtet worden, um perspektivisch zur Nummer eins aufzusteigen. Stattdessen sitzt der 23-Jährige nun erneut auf der Bank – ein Szenario, das seinem Umfeld nicht zugesagt haben dürfte. Laut der Leipziger Volkszeitung könnte sich im Falle einer Gulácsi-Verlängerung ein Abschied der aktuellen Nummer zwei anbahnen.
Leipzigs Balanceakt
Dass Werner an Gulácsi festhält, soll RB-intern für Diskussionen gesorgt haben. Schließlich setzt der Klub in vielen Bereichen klar auf Verjüngung. Ausgerechnet die Torwartposition bildet hier aber eine Ausnahme.
Für Gulácsi selbst ist die Entscheidung dagegen Bestätigung und Antrieb zugleich. Er bleibt Anführer im Umbruch und könnte sich mit einer Verlängerung langfristig an RB binden – während Vandevoordts Zukunft spätestens im Winter neu bewertet werden dürfte.