Rafael Borré
1. Bundesliga
Glasner sucht nach Tot­tenham-Ein­satz Gespräch mit Borré

Bennet Stark

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Rafael Borré ist mit seiner Rolle bei Eintracht Frankfurt aktuell nicht zufrieden. Sogar von einem möglichen Abschied in der Winterpause war jüngst die Rede. Dass der ehemalige Stammspieler momentan vielleicht nicht zu 100 Prozent bei der Sache ist, zeigte sich am Mittwoch im Champions-League-Spiel gegen den Tottenham Hotspur FC (2:3). Nun sucht Cheftrainer Oliver Glasner das Gespräch.

Für Borré, vergangene Saison noch Leistungsträger bei der Eintracht, läuft es noch nicht. In der Liga hat Neuzugang Randal Kolo Muani ihm den Rang abgelaufen. Nur vier Startelfeinsätze in neun Spielen stehen für Borré zu Buche. In vier Champions-League-Spielen stand der 27-Jährige sogar noch gar nicht in der Anfangself. So auch am Mittwoch, als er gegen Tottenham nur eingewechselt wurde (69.).

Doch anstatt mit dem Glauben an eine Aufholjagd (Zwischenstand: 1:3) Schwung zu bringen, hat er laut Ansicht eines Pressevertreters die ersten fünf Minuten „verweigert“. Erst als der Anschlusstreffer zum 2:3 durch Faride Alidou (87.) fiel, sei der Kolumbianer wieder gelaufen. Abgestritten hat Glasner diese Beobachtung nicht. Im Gegenteil: Er sucht nun nochmal explizit das Gespräch mit Borré.


Borré muss sich in den Dienst der Mannschaft stellen

„Am Ende des Tages ist es wichtig, dass er für die Mannschaft da ist. Ich werde mit ihm ein etwas längeres Gespräch führen. Ich habe Verständnis für seine Situation, aber es sollte nicht die Mannschaft der Leidtragende sein“, sagt Glasner. Eigentlich sei Borré ein Mensch, der sich dem Erfolg der Mannschaft unterordnet, „weil er ein ganz überragender Kerl ist“. Glasner bringt aber auch Verständnis auf.

Der Coach blickt zurück: „Man muss auch seine Situation sehen. Vor vier Monaten war er absoluter Stammspieler, der alles immer für die Mannschaft gegeben hat. Jetzt findet er sich auf der Bank wieder. Das ist eine sehr schwierige Situation für ihn. Für mich ist es nachvollziehbar, dass er ein Stück weit Probleme hat, damit umzugehen.“ Insgesamt sei die Situation aber nicht zufriedenstellend.

Wie es nun weitergeht mit Borré und seinen Einsatzzeiten wird wohl auch davon abhängen, ob sich die Parteien im Dialog auf ein gemeinsames Ziel verständigen können. Wenn der Stürmer bereit ist, dafür alles zu geben und an sich zu arbeiten, könnten für ihn in Zukunft wieder mehr Minuten herausspringen.