Für Lukas Klostermann ist der erste Startelfeinsatz der laufenden Saison alles in allem in die Hose gegangen. Im Duell mit dem 1. FC Magdeburg im Achtelfinale des DFB-Pokals (3:1) lief einiges gegen ihn, sodass für den 29-Jährigen früh Schluss war. Nun könnte seinem direkten Konkurrenten Kosta Nedeljković die Bewährungschance von Beginn an winken, auch wenn Ole Werner Klostermann keineswegs abschreibt.
Dass sich RB Leipzigs Trainer überhaupt zwischen den zwei bisher wenig berücksichtigten Profis entscheiden musste, liegt am verletzungsbedingten Ausfall von Rechtsverteidiger Ridle Baku. Die Stammkraft verpasst mindestens noch die kommenden beiden Bundesliga-Spiele, vielleicht obendrein auch die Abschlusspartie vor der Winterpause.
So bleibt es zunächst beim Duell um die vakante Position. Einfach dürfte die Entscheidung für Werner nicht gewesen sein, denn im Spielbetrieb hat er von beiden noch wenig gesehen. Youngster Nedeljković verpasste in der Hinrunde mehrere Wochen wegen einer Verletzung und auch Klostermann „war immer wieder mit kleineren Geschichten raus“, wie Leipzigs Trainer am Dienstagabend erklärte. Zur Wahrheit gehört wohl auch, dass der 22-malige DFB-Nationalspieler in den Zukunftsplanungen seit Längerem keine Rolle mehr spielt.
Doch angesichts der Gemengelage braucht Werner beide. „Unterm Strich müssen wir davon ausgehen, dass nicht ein Spieler sofort aus dem Stand alle Spiele 90 Minuten spielt“, so seine Einschätzung. Mit der Konsequenz: „Insofern müssen wir es auf unterschiedliche Schultern verteilen.“
Nedeljković unter Zsolt Löw Stammkraft
Im Pokal fiel die Wahl auf den erfahrenen Klostermann. Doch sowohl er selbst als auch das Team insgesamt waren zunächst neben der Spur und „nicht sonderlich gut“. Der Startelfdebütant verursachte unter anderem den Elfmeter zum zwischenzeitlichen 0:1-Rückstand. Werner nahm Klostermanns missglückten Auftritt aber auch auf seine Kappe: „Wenn ein Spieler länger nicht gespielt hat, reinkommt und vielleicht nicht die Leistung zeigen kann, zu der er zweifelsohne imstande ist, muss ich mich hinterfragen, ob ich ihn gut genug vorbereitet habe.“
Als Fazit bleibt dennoch, dass der Verteidiger, für den zur zweiten Halbzeit Nedeljković aufs Feld geschickt wurde, „keinen so guten Tag“ hatte. Auch wenn Werner beteuerte, dass er Klostermann in nächster Zeit „mit seiner Art, Erfahrung und Qualität“ weiterhin brauche, könnte nun sein 19-jähriger Teamkollege auf der Position hinten rechts an der Reihe sein.
Neuland ist Leipzigs Startelf für Nedeljković keineswegs. Der schon in der Rückrunde der Vorsaison von Aston Villa ausgeliehene Serbe startete unter Übergangstrainer Zsolt Löw in sechs von sieben Bundesliga-Partien. Am Samstag im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt könnte der nächste Einsatz von Beginn an folgen.