RB Leipzig
1. Bundesliga
RB Leipzig erreicht das Vier­telfina­le

Kristian Dordevic

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Nach Ablauf der ersten Saisonhälfte war RB Leipzig als Gruppendritter zwar aus der Champions League in die Europa League abgestiegen, die weiteren Gegner hatten aber durchaus Königsklassen-Flair.

In der Zwischenrunde eliminierte das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl zunächst den SSC Neapel und bekam anschließend Zenit St. Petersburg als Achtelfinalgegner zugelost.

Vor eigenem Publikum konnte der Bundesligist die Russen, die zwischen 2011 und 2016 fünfmal in Folge in der Champions League vertreten waren, mit 2:1 besiegen. Dieser Erfolg sollte am Donnerstagabend im Krestovski-Stadion veredelt werden.

Das Unterfangen glückte: Ein 1:1-Remis reichte dem amtierenden deutschen Vizemeister, um das Ticket für das Viertelfinale zu buchen. Das Tor für die Deutschen erzielte Jean-Kévin Augustin.

RB verschaffte sich sofort Sicherheit und Selbstvertrauen mit 75 Prozent Ballbesitz in der ersten Viertelstunde. Vor dem Strafraum oder dem Tor tauchten nichtsdestotrotz die Gastgeber etwas häufiger auf, wenn auch nicht wirklich gefährlich.

Dann kombinierte sich Leipzig mal sorgfältig in die Gefahrenzone und belohnte sich direkt. Von links zog Werner parallel zur Strafraumgrenze nach innen und steckte im richtigen Moment durch in die Box, wo Augustin Keeper Lunev den Ball kam vor der Nase wegschnappte und anschließend aus der Drehung ins kurze Eck abschloss (22. Minute).

Kurz darauf sah Willi Orban nach Foul die Gelbe Karte und ist somit fürs nächste Europa-League-Spiel gesperrt. Den für sein Foulspiel fälligen Freistoß setzte Paredes an den Querbalken (25.). Bei zwei weiteren Torschüssen war RB-Torwart Gulacsi zur Stelle, insbesondere, als sich Rigonis Versuch aus 20 Metern Entfernung unter die Latte zu senken drohte.

Wenige Momente später konnte der ungarische Schlussmann nicht viel ausrichten: Criscito wurde auf dem linken Flügel freigespielt und setzte mit seiner Flanke Driussi am langen Pfosten in Szene – der Argentinier drückte die Kugel zum 1:1-Ausgleich (45.+1) hinter die Linie.

St. Petersburgs erste Torannäherung nach dem Wiederanpfiff ließ nicht lange auf sich warten, doch Rigonis Distanzschlenzer (47.) fiel zu zentral aus.

Gefährlicher wurde es auf der Gegenseite, wieder eingeleitet durch Werner, der nach Doppelpass mit Bruma in den Sechzehner stürmte und den am Elfer lauernden Forsberg anspielte. Der Schwede verzögerte ein ums andere Mal und fand nicht den richtigen Augenblick beziehungsweise die Lücke für den Abschluss – letztlich wurde er abgeblockt (50.).

Auch die nächsten Minuten gestalteten sich noch ansprechend, ehe es ein wenig zerfahrener zuging. Die Hausherren benötigten noch ein Tor, um wenigstens die Verlängerung zu erreichen, und öffneten im weiteren Verlauf des Spiels entsprechend die Räume.

Wiederholt stieß Zenit in den Leipziger Strafraum vor, irgendein ein Gäste-Akteur konnte zumeist rechtzeitig klären. Gegenüber ergaben sich Konterchancen, die aber häufig nicht konsequent zu Ende gespielt wurden.

Nach Foul von Mevlja an Werner im eigenen Sechzehner ergab sich für die Hasenhüttl-Elf sodann die Chance auf den vorzeitigen K. o.: Schiedsrichter Daniele Orsato zeigte auf den Punkt. Der Gefoulte trat selbst an (82.), schoss hart, jedoch nicht platziert – und scheiterte am Torhüter.

Folglich musste weiter und bis zur letzten Sekunde gezittert werden. Der entscheidende Vorstoß für St. Petersburg blieb aus Sicht des Bundesligisten glücklicherweise aus. Nach 90 plus vier Minuten erfolgte beim Stand von 1:1 der Abpfiff. RB Leipzig gehört somit zu den letzten acht Teams im Wettbewerb.