Renato Sanches
1. Bundesliga
Sanches sucht den Anschluss

Max Hendriks

© imago images

Zum Ausklang des ersten Drittels der aktuellen Bundesligasaison ist Neuzugang Renato Sanches noch nicht wirklich beim FC Bayern angekommen. Lediglich vier Einsätze in der Startelf stehen für den Portugiesen zu Buche, dabei gelang ihm noch keine Torbeteiligung.

Derzeit ist der 19-Jährige etwas im Wartestand beim FC Bayern – für den Youngster eine ungewohnte Situation, verlief seine bisherige Karriere wie im Zeitraffer. Noch vor knapp mehr als einem Jahr wurde er erst aus der Jugendmannschaft von Benfica zu den Profis geholt, danach ging es Schlag auf Schlag. Stammspieler bei Benfica, Einsätze in der Champions League (unter anderem auch im Viertelfinale gegen die Bayern) und schließlich im Sommer der Triumph bei der Europameisterschaft.

Nun in München gerät die rasante Entwicklung des kürzlich zum "Golden Boy 2016" gekürten Mittelfeldspielers etwas ins Stocken. Fehlpässe und taktische Ungenauigkeiten zeugen von einem laufenden Akklimatisierungsprozess.

So nimmt ihn auch Mitspieler Josuha Kimmich im "kicker" in Schutz: "Für ihn ist es schwer. Er kommt alleine hier rüber, kann kein Deutsch und nicht so gut Englisch. Klar braucht er ein paar Wochen oder Monate, bis er sich akklimatisiert hat." Auch Kapitän Philipp Lahm zeigt sich optimistisch: "Er wird uns sicher in Zukunft helfen."

Sanches‘ Problem liegt nämlich auch in der immensen Erwartungshaltung, die Ablöse von 35 Millionen Euro, die bei entsprechenden Bonuszahlungen auf bis zu 80 Millionen ansteigen kann, lässt Viele kritischer mit dem eigentlich noch so jungen Spieler umgehen. Dabei sind seine aktuellen Werte sogar teilweise noch besser als die bei der EM, wo er zum besten Jungspieler des Turniers gewählt wurde. Bei Bayern hat Sanches beispielsweise eine bessere Passgenauigkeit und Zweikampfbilanz.