Robert Andrich ist bei Bayer Leverkusen derzeit vor allem eines: flexibel einsetzbar. Der 31-Jährige, eigentlich als Sechser eingeplant, rückte in den vergangenen drei Bundesligaspielen jeweils auf die rechte Position der Dreierkette – und machte seine Sache solide. Der Hintergrund vor allem: Rotation.
Trainer Kasper Hjulmand erklärte nach dem Spiel gegen Borussia Dortmund, warum Andrich momentan häufiger hinten gebraucht wird. „Wir müssen auch ein bisschen rotieren auf dieser Position“, betonte der Däne. Gerade in der Abwehr fehlten Leverkusen – auch in Abwesenheit von Axel Tape (Oberschenkelverletzung) – zuletzt die Alternativen.
Der Routinier selbst nimmt die ungewohnte Rolle pragmatisch an. „Ich versuche, so gut es geht, auf der Position meinen Input zu geben“, sagte Andrich. Natürlich sei es etwas anderes, als auf der Sechs zu spielen. „Aber ob das meine beste Position ist oder nicht, spielt keine Rolle. Ich will auf dem Platz stehen.“
Andrich mit Zukunft in der Innenverteidigung
Tatsächlich könnte genau das in den kommenden Wochen weiter der Fall sein – nur eben überwiegend als rechter Innenverteidiger. Denn während Leverkusen im Aufbau regelmäßig auf eine Viererkette umschiebt und Andrich dann breit agieren muss, wird die Konkurrenz auf der Doppelsechs weiter anwachsen: Ezequiel Fernández steht vor einer Rückkehr noch vor Weihnachten, Exequiel Palacios folgt im neuen Jahr.
Noch mehr hochkarätige Konkurrenz also als ohnehin schon: Derzeit sind sowohl Ibrahim Maza (20) als auch Aleix García (28) nur schwer aus dem zentralen Mittelfeld wegzudenken. Für Andrich bedeutet das: Die Chancen auf regelmäßige Einsatzminuten sind hinten aktuell größer als im Zentrum.
Dass ihm die ungewohnte Rolle im Hinblick auf seine persönlichen Ziele – insbesondere die WM-Nominierung – weiterhilft, bleibt allerdings fraglich. Für Leverkusen hingegen ist sein Positionswechsel vor allem eines: eine wichtige Maßnahme für die Belastungssteuerung.