Salomon Kalou
1. Bundesliga
Neustart missglückt

Kristian Dordevic

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Unter dem neuen Trainer Pál Dárdai soll in Berlin einiges besser werden. Dazu gehört auch die Integration des 2,5 Millionen Euro teuren Sommerzugangs Salomon Kalou in die Mannschaft. Obwohl der frisch gekürte Afrika-Cup-Sieger immerhin fünf Ligatore auf seinem Konto verzeichnet, ist er mit dem bisherigen Verlauf der Saison unzufrieden. Im letzten Hinrundendrittel fristete der Ivorer gar ein Dasein als Joker, musste dem Sturmkollegen Julian Schieber den Vortritt lassen. Es waren taktische Gründe, die Ex-Coach Jos Luhukay dazu bewegten, nicht auf beide Spieler in der ersten Elf zu setzen. Der Niederländer sah in Kalou keinen Flügelspieler.

Dárdai hingegen vertritt eine gegenläufige Ansicht und hat auch guten Grund dazu. Schließlich spielte Kalou zwischen 2006 und 2012 beim FC Chelsea meistens auf den Außen und trumpfte erst später, während seines Engagements beim OSC Lille, als Sturmspitze auf.


"Ich bin fit, ich bin bereit, ich will angreifen." – Salomon Kalous selbstbewusste Äußerung im "kicker"

So schenkte der neue Coach dem 29-Jährigen in der Partie gegen den SC Freiburg (0:2) denn auch das Vertrauen: Kalou, der markig ankündigte, in der Rückrunde noch mal richtig angreifen zu wollen, begann für die Hertha auf dem rechten Flügel. Zu seinem Bedauern war vom angepeilten Neustart allerdings wenig zu sehen. Der Offensivmann brachte es auf 30 Ballkontakte und schoss zweimal aufs Tor. Nachdem er zwischenzeitlich ins Sturmzentrum neben Schieber beordert wurde, musste er fünfzehn Minuten vor Schluss den Platz verlassen.

Der verkündete Neuanfang im Dress der Berliner vertagt sich somit bis auf Weiteres. Dabei könnte die Hertha, die mittlerweile auf Tabellenplatz 17 abgestürzt ist, einen Kalou in der Form vergangener Tage momentan mehr als gut gebrauchen.