Sebastian Rode
Eintracht Frankfurt
Mit Abschied auseinan­der­ge­setzt

Kristian Dordevic

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Am vergangenen Samstag erwies sich Sebastian Rode wie schon in der abgelaufenen Spielzeit als der verlässliche In-die-Bresche-Springer beim FC Bayern. In der Partie gegen die Lilien in seiner Heimatstadt Darmstadt präsentierte sich der 24-Jährige als Triebfeder im Münchener Mittelfeld, war zweikampfstark, gewohnt viel unterwegs – und sorgte binnen einer Minute mit zwei direkten Torbeteiligungen für die Entscheidung in der Begegnung mit dem Aufsteiger: Erst bereitete Rode den Premierentreffer des Neuzugangs Kingsley Coman sehenswert vor, ehe er wenige Momente später selbst zum 3:0-Endstand einschob.

Zuvor brachte es der ehemalige Frankfurter lediglich auf eine Einwechslung in der laufenden Saison (gegen Leverkusen), stand beim Ligaauftakt gegen den HSV nicht einmal im Kader. Angesichts einer Bilanz von rund sieben Minuten Einsatzzeit in sechs Pflichtspielen (Liga, Pokal und Champions League) konnte man den Eindruck bekommen, dass sich die vereinsseitigen Lobgesänge der jüngeren Vergangenheit doch nur als Lippenbekenntnis erweisen würden.

Etwa wie im Fall des nach Wolfsburg gewechselten Dante, dessen Wichtigkeit an der Säbener Straße stets betont wurde, den sie letztendlich aber mit wenigen Saisonminuten im Gepäck in die VW-Stadt haben ziehen lassen.

Bei Rode scheinen die Dinge aber anders zu stehen. Davon zeigte sich auch der Spieler selbst im Interview mit der "BILD" überzeugt. Darin verwies er darauf, dass es auch im letzten Jahr eine Zeit gab, "auch im September, wo ich vier Spiele nicht gemacht habe." Unter dem Strich wurden es wettbewerbsübergreifend 35 Einsätze für den Mittelfeldkämpfer. "Und die Chancen werden ja größer, dass ich bald wieder spiele", fügte er mit Blick auf die kommenden englischen Wochen an, "wir haben ja jetzt wieder alle drei Tage ein Spiel."

Gleichwohl verriet Rode, dass ihm seine Situation beim Rekordmeister durchaus zu denken gab. "Ja, ich habe mich mal kurz damit auseinandergesetzt", antwortete er auf die Frage, ob er über einen Abschied aus München nachgedacht habe. Vor allem Ligakonkurrent Wolfsburg wurde in der Sommerpause einige Male mit ihm in Verbindung gebracht. "Aber da wurde sofort ein Riegel von Bayern davor geschoben", und damit sei die Sache für ihn erledigt gewesen "Die Jungs können sich weiter auf mich verlassen."


Sammer adelt Rode

Rode erklärte in dem Gespräch außerdem, warum es einfach keinen Sinn mache Trübsal zu blasen und unterstrich damit zugleich seine Charakterfestigkeit, für die sie ihn beim FC Bayern so sehr schätzen: "Wenn man mit schlechter Laune zum Training geht, kann man keine Leistung bringen und sich nicht für die nächsten Spiele empfehlen." Für seine Einstellung erntete Rode am Wochenende von FCB-Sportdirektor Matthias Sammer sodann auch die Auszeichnung als "Mentalitätsmonster".