Sébastien Haller
Borussia Dortmund
Haller würde Pause im Derby nicht akzeptieren

Keidi Hlum

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Sébastien Haller hat sich nach seiner schweren Erkrankung (Hodenkrebs) in die Mannschaft von Borussia Dortmund zurückgekämpft. Seit dem 16. Spieltag kommt der Stürmer wieder regelmäßig zum Einsatz. Von einer Belastungspause will der 28-Jährige vor dem Derby gegen Schalke aber nichts wissen. Im Gegenteil: Haller brennt auf einen Einsatz!

„Das geht nicht, das würde ich nicht akzeptieren“, stellte der Offensivmann in einem Sky-Interview klar. „Der Trainer hat mir im Januar ein paar Pausen gegeben, das ist in Ordnung. Aber nicht im Derby. Da willst du spielen, ein Tor schießen und gewinnen.“ Dreimal stand Haller zuletzt wettbewerbsübergreifend (Liga und Champions League) in der Startelf.

Unter genauer Beobachtung steht Haller wegen der Vorgeschichte aber dennoch, wie Trainer Edin Terzić auf der Pressekonferenz am Freitag erklärte: „Haller ist einer der Jungs, mit denen wir im ständigen Austausch sind. Da gucken wir jeden Tag, wie er sich fühlt“, so Terzić. „Wir vergessen nicht, welchen Weg er in den letzten Monaten gegangen ist.“

Dass der Stürmer sehr gerne mit dabei sein will, ist auch dem Coach bewusst: „Weil er diese Atmosphäre erleben und bei solchen Spielen natürlich auf dem Platz stehen möchte, um eine wichtige Rolle zu spielen. Und das würden wir uns für ihn morgen wünschen“, sagte Terzić, der im Vorfeld des Schalke-Duells nicht genauer über die Startelf oder den Kader reden wollte.


Haller sucht noch seine Topform

Insgesamt sieht es also danach aus, dass Haller gegen Schalke erneut von Beginn an aufläuft. Seine Torgefahr ist allerdings ausbaufähig: Lediglich ein Tor und zwei Vorlagen stehen nach seinen elf Pflichtspieleinsätzen in dieser Saison zu Buche. Daran wird hinter den Kulissen aber intensiv gearbeitet, wie Terzić festhielt. Auch die Belastung spielt dabei eine Rolle.

„Es ist immer eine Entscheidung, die getroffen werden muss: Wie viel Frische, wie viel Spielpraxis müssen wir kombinieren, wie müssen wir das mixen“, so Terzić, der Haller immer wieder dosiert einsetzt. „Es wird trotzdem nur funktionieren, wenn er auf dem Platz steht, damit er sich wieder annähernd an seine Topform herantasten kann.“

Um diese zu erreichen, setzt der BVB alle Hebel in Bewegung. „Dabei wollen wir ihn als Mannschaft und im gesamten Staff unterstützen“, versicherte Terzić, der davon sprach, dass Haller – wie alle anderen Offensivspieler – regelmäßig im Training und in Extraschichten die Möglichkeit erhält, noch mehr Rhythmus und Torabschlüsse zu bekommen.

„Wenn wir unsere Ziele erreichen wollen, brauchen wir Tore, das ist das, was am Dienstag in London [Champions-League-Aus gegen Chelsea] auch gefehlt hat“, bilanzierte Terzić, der am Samstagabend (18:30 Uhr) gegen Schalke natürlich auf den einen oder anderen Treffer seines Teams hofft.