Der DFB-Pokal war für Serhou Guirassy im Nachgang betrachtet so etwas wie der Wettbewerb für Verschnaufpausen. Abermals rotierte der Stürmer hier aus der Startelf von Borussia Dortmund heraus. Niko Kovač schlug dadurch zwei Fliegen mit einer Klappe: Denn auf diese Weise kam Fábio Silva zu seinem aus Sicht des Trainers verdienten Startelfdebüt.
Ergebnistechnisch ging die Partie für den BVB jedoch in die Hose: Die Schwarz-Gelben mussten sich Bayer Leverkusen 0:1 geschlagen geben. Der 22,5 Millionen Euro teure Neuzugang Silva kam vorne wenig zur Entfaltung und Guirassy, in der 67. Minute eingewechselt, konnte die Wende ebenfalls nicht herbeiführen.
Mehr Minuten – in Form eines Startelfeinsatzes – wurden es für den Guineer nicht, weil Kovač beim Vielspieler die Zeit für eine Pause offenbar gekommen sah. Bisher begann Guirassy lediglich das Zweitrundenspiel gegen Frankfurt (Einwechslung in der 77. Minute) auf der Bank, bekam durch die Verlängerung bis ins Elfmeterschießen schlussendlich aber doch einiges an Einsatzzeit. Auch der 5. Bundesliga-Spieltag, an dem er ohne Einsatz blieb, kann nur bedingt als Erholung gewertet werden: Guirassy verletzte sich beim Aufwärmen.
„Es war ganz klar, dass wir im heutigen Pokalspiel die Möglichkeit gesehen haben, gut zu rotieren“, sagte Kovač hinterher, der sein Team durch viele Englische Wochen bringen muss. „Serhou sollte eine Pause bekommen.“ Dortmunds Trainer betonte auf entsprechende Nachfrage, dass die Maßnahme nichts zu tun habe mit dem kurzen Theater um Guirassys Auswechslung im Ligaspiel gegen Leverkusen (2:1).
BVB schiebt Silva-Abgang im Winter den Riegel vor
Zugleich war die Entscheidung im DFB-Pokal Lohn für Silvas gute Entwicklung in den vergangenen Wochen. Kovač hatte zuletzt schon zum Ausdruck gebracht, dass er den 23-jährigen Portugiesen nach schwierigem Start auf einem guten Weg sieht. „Fábio hat es in den letzten zwei Spielen sehr gut gemacht und es verdient, auch mal von Beginn an zu spielen“, gab der gebürtige Berliner nun zu Protokoll.
Der Spielerseite wiederum wird nachgesagt, derzeit nicht allzu zufrieden zu sein. Silva soll im Hinblick auf die WM 2026 seine Felle davonschwimmen sehen und deshalb Abschiedsgedanken haben. Dem schiebt Dortmund laut BILD-Informationen schon im Ansatz den Riegel vor: Dem Bericht zufolge haben die BVB-Verantwortlichen den Beratern mitgeteilt, dass ein Abgang kategorisch ausgeschlossen sei. Er soll sich stattdessen mit konstanten Leistungen aufdrängen.
Im Sturmzentrum – Kovač sieht Silva bei Bedarf auch im Bereich dahinter als Option – bleibt es aber erst mal dabei, dass Guirassy der Platzhirsch ist. Im Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim am Sonntag ist der ausgeruhte Torjäger wieder in der Startelf zu erwarten.