Timo Horn
1. Bundesliga
Trotz Re­ser­vistenrol­le: Horn denkt nicht an Abschied

Fabian Kirschbaum

© imagoimages / Ulrich Hufnagel

Timo Horn hat im Laufe der abgelaufenen Saison seinen Platz als Stammkeeper beim 1. FC Köln an Marvin Schwäbe verloren. Für die langjährige Nummer eins der Geißböcke natürlich keine einfache Situation, vor allem da er sich in der neuen Spielzeit genauso hinter Schwäbe anstellen muss. An einen Abschied denkt der 29-Jährige aber erst einmal nicht, wie der jetzt während einer Medienrunde im FC-Trainingslager in Donaueschingen verriet.

Auf die Frage, wie der Schlussmann mit der Reservistenrolle umgehe, antwortete er: „In der Pause konnte ich mich ja auf meine Rolle einstellen, habe auch da nochmal mit dem Trainer [Steffen Baumgart, d. Red.] telefoniert und wusste, in welcher Position ich in die neue Saison gehe. Insofern kann keine Rede von Frust sein. Ich freue mich auf eine internationale Saison mit dem FC.“

Die Frage nach einem Wechsel verneinte Horn, ließ sich dabei jedoch auch ein Hintertürchen offen: „Natürlich kann es im Fußball immer schnell gehen. Aber Stand jetzt gehe ich davon aus, dass ich meinen Vertrag in Köln erfülle.“

Wenn sich eine Chance auf den Platz im Tor bietet, will sie der gebürtige Kölner selbstverständlich nutzen. „Abfinden möchte ich mich mit der Rolle mit Sicherheit nicht“, so Horn. Zunächst steht die Konstellationen aber fest: „Die Posten sind jetzt vor der Saison klar verteilt. Das ist auch gut so. Der Trainer eiert nicht rum.“


Horn hofft auf Einsätze und seine Chance

Sein eigenes Beispiel macht ihm dabei Mut: „Mein Beispiel zeigt, wie schnell es gehen kann. Ich war immer die Nummer eins, habe die Rolle aufgrund einer Verletzung und wegen Corona dann verloren und Marvin hat es gut gemacht und seine Leistung bestätigt. Insofern versuche ich, jetzt weiter anzugreifen und mich anzubieten.“

Dass Köln zur neuen Saison auf drei Hochzeiten (Bundesliga, DFB-Pokal und UEFA Conference League) tanzt, könnte Horn in die Karten spielen. Er könnte womöglich Pokaltorwart werden.

Darauf hofft er jedenfalls: „Das wird der Trainer entscheiden. Er ist ja grundsätzlich ein Freund davon, klare Ansagen zu machen. Das finde ich sehr gut, da weiß man immer, woran man ist. Im vergangenen Jahr war es Marvin, der im Pokal spielte, jetzt haben wir einen Wettbewerb mehr, natürlich würde ich mich freuen, wenn ich da zum Einsatz kommen könnte.“ Zudem ist er weiterhin Vize-Kapitän der Rheinländer.


Horns Vertrag läuft im nächsten Jahr aus

Apropos Vertrag: Der läuft bei Horn im Sommer 2023 aus. Wie es danach weitergehen könnte, weiß der Keeper noch nicht. Wegen einer Verlängerung waren die FC-Verantwortlichen noch nicht bei ihm vorstellig: „Bisher nicht. Das lasse ich alles auf mich zukommen und bin für alles offen. Wir haben ein gutes Verhältnis.“

Womöglich könnte es für ihn dann ins Ausland gehen, aber Horn will sich lieber auf das Hier und Jetzt konzentrieren: „England ist natürlich ein interessanter Markt und die Liga ist sehr reizvoll. Aber aktuell beschäftige ich mich damit nicht. Ich freue mich auf unsere Saison und bin überzeugt davon, dass wir wieder erfolgreich sein können.“

An ein baldiges Karriereende denkt er auf jeden Fall noch nicht: „Ich fühle mich gut und will auf jeden Fall noch ein paar Jahre spielen. Ich hatte mir immer 35 als Ziel gesetzt, um dann zu schauen, wie fit ich bin. Aber momentan bin ich ja im besten Torwart-Alter.“