Timo Horn
1. Bundesliga
Empfiehlt sich für höhere Aufgaben

Dirk Sommer

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Gerade einmal 21 Jahre jung ist er, doch Timo Horn kann trotz beschaulichen Alters bereits auf 98 Pflichtspiele zurückblicken, die er für den FC absolviert hat. In 42 dieser Begegnungen blieb das Kölner Urgestein, das schon seit 2002 im Verein ist, ohne Gegentor. Aktuell spielt Horn seine erste Bundesligasaison, dennoch strahlt der 1,92 Meter große Schlussmann jetzt schon die Ruhe eines sicheren Rückhalts aus. Der Youngster übernahm die Nummer 1 nach Kölns letztem Abstieg 2012 von Michael Rensing und sollte damit eine neue Ära beim FC mitbegründen.

Aktuell ist er auf dem besten Wege zu einer großen Karriere. Seit der U15 durchlief Horn alle Auswahlmannschaften des DFB, wurde 2010 sogar mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold als bester Nachwuchsspieler des U17-Jahrgangs ausgezeichnet. 2014 wurde er vom "kicker" nach seiner zweiten Profisaison zum besten Keeper der zweiten Bundesliga gewählt.

Damals hatte ihn angeblich bereits Hoffenheim auf dem Zettel, hätte man den ehemaligen Freiburger Oliver Baumann nicht verpflichten können. Auch RB Leipzig hatte seine Fühler nach dem Tormann ausgestreckt, doch Horn wollte dem FC treu bleiben, verlängerte seinen bis 2016 datierten Vertrag nur wenige Monate später bis 2019 - angeblich mit einer Ausstiegsklausel, die auf neun Millionen Euro festgeschrieben ist.

Mittlerweile soll sogar der BVB ein Auge auf Timo Horn geworfen haben, Roman Weidenfeller wird schließlich nicht jünger. Auf Nachfrage gab der 21-Jährige jedoch bei "Sky" an, an solche Dinge keine Gedanken zu verschwenden.


Horn im Aufwind

Sollte Horns Leistungskurve ihren Verlauf in etwa beibehalten, dürfte er dem FC jedoch nicht bis zu seinem Karriereende erhalten bleiben. Bei aller Verbundenheit zum Verein, ist der Torhüter auch ein ehrgeiziger Sportler. So unterbrach er zwischenzeitlich die Verhandlungen um seinen jetztigen Vertrag, um abzuwarten, "wie sich der 1. FC Köln in der Bundesliga entwickelt", wie Sportchef Jörg Schmadtke der "Sport Bild" erklärte.

Horn wird ein Geißbock bleiben, solange sich seine sportlichen Ziele mit denen der Kölner vereinbaren lassen. Ein wichtiges Etappenziel wäre hier zuerst einmal der Klassenerhalt.

Aktuell befinden sich die Nordrhein-Westfalen in der Tabelle an 12. Stelle und haben einen Puffer von sechs Punkten auf den Relegationsplatz - für die Gegenwart sicherlich ein Zustand, der der Erwartungshaltung des U-Nationalspielers gerecht wird. Sollte sich diese jedoch in der Zukunft eher auf das internationale Geschäft oder die Nationalelf ausrichten, könnte es schwierig für Jörg Schmadtke werden, Horn von einem Verbleib bei seinem Jugendclub zu überzeugen.